Liegerad kontra Moulton AM etc.

      Liegerad kontra Moulton AM etc.

      Hallo zusammen,

      lese immer wieder von begeisterten Liegeradlern und kann das nicht ganz verstehen.
      Siehe hier:

      rad-forum.de/showflat.php?Cat=…212721&an=0&page=0#212721

      Ich habe letztens mal einen auf dem Arbeitsweg überholt und kann nur sagen: für 2 m Materiallänge und zig Antriebsachesn, Ketten usw. ganz schön entäuschend. Auf der IFMA haben die hinter den Kulissen geschraubt wie kein anderer. Die tiefliegenden Schaltwerke mögen keine noch so kleinen Hubbel, die frontangetriebenen keinen großen Lenkeinschalag in Kombination mit etwas Power auf der Pedale.

      Zudem finde ich die extrem gefährlich im Strassenverkehr, da ich als PKW fahren auf diesen Bodenbereich normalerweise nicht achte. Bei einem Zusammenstoss ist die schwere der Verletztung bestimmt superheftig, da man voll in das Auto reinfliegt, eher noch drunter.

      Mal ne Frage an alle:
      Wer fähr beides ?
      Kann jemand konkret über Alltagserfahrungen berichten ? Das jeden Morgen "aus dem Keller und jeden Abend in den Keller muss doch die Hölle sein", oder?

      Viele Grüße Jürgen

      Erfahrungen mit Liegerädern

      Ein sehr guter Bekannter von mir fährt einen Langlieger und ein Peddersen. Er ist von beiden Rädern begeistert.Vielleicht kann ich Ihn überreden hierzu etwas zu sagen. Wir haben bei uns im ADFC Frankfurt einige Liegeradfahrer. Ich höre fast nur positives von denen. Deine Kritik ist auch ein klein wenig unklar. Nicht alle L-Räder sind niedrig. Das ist sehr abhängig vom jeweiligen Modell. Die guten Modelle haben eine Sitzhöhenverstellung. Etwas besonderes sind noch die Trikes. Das Kettwiesel von der Firma Hase zum Beispiel ist ein großer extrem wendiger Spaßbringer mit echtem Nutzwert. Ich könnte noch viel zum Thema sagen. Aber das sprengt wohl den Rahmen.Tschö, Mandelsplitter

      Mit dem Thema Liegerad, habe ich Anfang der Achtziger Jahre experimentiert.
      Erste Fahrraderfahrungen hatte ich mit einem 28 Zoll Raleigh Superb Hollandrad, und einer Raleigh Scirrocco 12 gang Rennmaschine.
      Ich baute mir, inspiriert von Peter Mickenbecker, ein Liegerad, das allerdings grottenschlecht war.
      Das Nachfolgemodel war zwar etwas besser, aber vom Nutzwert nicht so toll.
      Probleme waren, fast alles Gewicht mit Gepäck war auf hauptsächlich auf dem Hinterrad.
      Anfahren im Stop- und GO-Verkehr war nervig, und vor allem war es ein Problem an Kreuzungen den Querverkehr einzusehen.
      Gewichts mäßig und vom technischen Aufwand schnitt es auch nicht zu gut ab.
      Allein das Gewicht, für Sitz, Kette und Kettenumlenkungen, sowie Lenkung war höher als eine komplette classiche Rennmaschine.
      Die aerodynamischen Vorteile wogen dies nicht auf, und die Vorstellung ein Liegerad sei schneller weil man sich abstützen kann war auch nicht das gelbe vom Ei.
      Als Umkehrschluss, um ein Fahrrad zu fahren das kein Liegerad war, kaufte ich mir statt dessen ein Copenhagen Pedersen. Dies war ein viel nützlicheres Fahrrad als ein Liegerad.
      Heute gehe ich davon aus, ein Moulton ist das genialste, das man als minimal Technik, aus einem Fahrrad machen kann.
      Aber selbst Dr. Moulton betont immer wieder man kann das Klassiche Diamantrad nicht ignorieren.
      Viele technische Probleme wie ein Fahrrad zu funktionieren hat, wie z.b. Lenkung, antrieb und Sitzposition , sind beim Klassiker bereits beantwortet.
      Dies ist ein übersetzter Auszug, aus dem Heft: Putting on the Style.
      A contribution to the Theme by Dr.Alex Moulton RDI
      Dies ist ein Abdruck einer Rede von Dr. Moulton, am 26 Januar 1984 vor dem Worschip Company of Stationers and Newspaper Makers.
      Ich habe das heft 1984 in Bradford geschenkt bekommen.
      Frage mich, ob es dies wert sei einen Neudruck aufzulegen..


      Gruß.
      Ralf

      Re: Erfahrungen mit Liegerädern

      HAllo Mandelsplitter und auch an alle anderen!

      Das Dreirad von HAse bin ich auch mal gefahren und es stimm, es macht sehr viel Spass. Aber so jeden Tag zur Arbeit z.B: ist das doch wohl zu langsam am Berg. Ich konnte das bei dem Modell mal gut aus dem Auto verfolgen bei der Auffahrt von der Konrad-Adenauer Brück in Bonn. Ojjee, der hätte mich bis Köln nicht mehr überholt. Ausserdem käme ich mir darauf doch etwas pupertär vor.

      Ich bin mal vor ca. 10 Jahren ein Liegerad gefahren und war damals total begeistert. Leider wohnte ich aber in der Eifel mit entsprechend schlechten Strassen und nach langer Überlegung war mitr klar, das das Liegerad die Stösse schon sehr viel eher in den Kopf direkt weiterleitet als ein normales Rad. Zudem war bei mir (mein durch den Job ausgeprägtes Sicherheitsmitdenken,vom Schneidbernner usw.) immer auf "Alarm" wenn ich mich mit dem Rad beschäftigt habe.

      Gestern hat mich hier auf der Frankfurter Strassse bei Köln / Wahn wieder fast ein LKW platt gefahren, weil er mich nicht gesehen hat.

      Durch die schnelle Beschleunigung vom Moulton und weil ich mir das vorher schon gedacht habe ist nichts passiert, bin vor der Schnauze noch vorbei, der kam von links. Mit dem Lieger hätte der mich wahrscheinlich überrollt. Mit dem Upsit Rad hätte er mich höchstens gestuppst und ich wäre in den Grünstreifen gefahren, weiter nicht schlimm.

      Mein Problem wäre aber das Rad in den Keller zu bekommen. Draussen stehen lasse geht hier nicht, bzw. steht es dann vermutlich für immer drausen, nur woanders ;)

      Viele Grüße
      Jürgen

      Das sind einfach zwei paar Schuhe, das ist für mich so als wenn ich Schi und Snowboard vergleiche (auch dort spielt tw. Ideologie mit hinein).
      Ich hab' es insoferne gut, als daß mir ohnehin ein Liegerad verboten ist (von oben).
      Aber auch da gibt es ja soviele verschiedene...

      Und generell kann man schon sagen, daß die auf der Ebeben erheblich schneller sind.
      Wenn Du einem trotzdem davonfährst, dann bist Du eben über den Unterschied hinaus stärker.

      Und das mit der schlechten Sichtbarkeit ist auch relativ.
      Werden extreme Sportwägen leichter übersehen weil sie so niedrig sind? Kaum.
      Alles hat halt sein für und wider.

      Und immerhin verdanken wir ja auch (mit) den Liegeradlern daß es hoch qualitative Reifen in unseren Dimensionen gibt.

      Aber ich hab' da auch schon seltsame Sachen mit Liegeradlern erlebt...
      Gruß aus Linz
      PeLu