Big Apple Reifen

      Big Apple Reifen

      Hallo,
      ich möchte an dieser Stelle mal die Diskussion über die Großapfelreifen neu anstoßen.
      Ich halte diese Reifen nämlich für Unsinn, und zwar aus folgenden theoretischen Überlegungen heraus:

      Für eine komfortable Fahrzeugfederung ist es nicht ausreichend ein federndes Element zu haben sondern diese Federbewegungen müssen auch gedämpft werden, um ein unkontrolliertes Aufschwingen der Federbewegungen zu verhindern.
      Dämpft man über den Fahrradreifen führt dies zu einem hohen Rollwiderstand, da der Reifen bei jeder Umdrehung einfedert, aber nur gedämpft wieder ausfedert.
      Optimiert man den Reifen auf einen geringen Rollwiderstand, hat man zwangsläufig nur noch eine geringe Dämpfung. Bei aufeinanderfolgenden Bodenwellen (Anregung der Federung mit Eigenfrequenz) können sich die Federbewegungen aufschaukeln und zum unkontrollierten Springen der Räder führen.
      Sowas ist mir mal mit meinem MTB passiert, als ich mit etwa 20km/h einen Wurzelweg entlang gefahren bin.
      Ein Sturz lässt sich dann nicht mehr vermeiden :( .

      Bei Verwendung einer Federgabel und einer Hinterradschwinge hat man diese Probleme nicht, da die Federung nicht bei jeder Radumdrehung in Aktion tritt sondern nur dann, wenn tatsächlich gefedert werden muß.
      Man kann also mit hoher Dämpfung fahren, ohne den Rollwiderstand zu erhöhen.
      Bei der AM/APB leading link Vorderradgabel kann man die Dämpfung sogar nach eigenem Gusto einstellen :D :D .

      Fazit:
      Die Großäpel mögen für den Stadtverkehr taugen, aber eine Abfahrt mit Gepäck bei 70 km/h auf einer holprigen Straße würde ich damit nicht wagen - mit meinem APB dagegen schon.


      Grüße
      Dietrich

      Anmerkung: Es gab mal ein Motorrad (D-Rad) dem man den Beinamen "Spandauer Springbock" verlieh, weil die Federung zwar federte, aber nicht dämpfte.
      Die Verwendung eines Big Apple am Moulton, egal welches Modell, ist
      generell blanker Unsinn.
      Durch einen grossvolumigen Reifen mit Federungs-Eigenschaften wird
      das von Alex Moulton entwickelte Konzept von kleinen, steifen Laufräd-
      ern mit Hochdruck-Rennreifen und Fahrwerksfederung negiert.
      Der Big Apple ist vielleicht etwas für Leute, die mit einem alten, starren
      MTB oder ATB softer fahren wollen.
      Im Moulton-Bereich hat dieser überflüssige Reifen NICHTS verloren !!!

      "FIXED FRAME" schrieb:


      Durch einen grossvolumigen Reifen mit Federungs-Eigenschaften wird
      das von Alex Moulton entwickelte Konzept von kleinen, steifen Laufräd-
      ern mit Hochdruck-Rennreifen und Fahrwerksfederung negiert.
      [


      Kaum zu glauben, aber wir sind tatsächlich mal einer Meinung.
      Das Konzept von kleinen, steifen Rädern mit Hochdruckreifen in einem gefederten Rahmen ist schlicht und einfach genial.

      Grüße
      Dietrich
      Ich persönlich gehe noch weiter und versuche,
      am sportlich genutzten Rad die rotierende Masse
      im Laufrad sehr gering zu halten. Dies steigert
      die Dynamik, muß aber im Verhältnis zur Stabilität
      stehen. Daher lehne ich einen relativ schweren
      Reifen in Verbindung mit "kleinen" (gefederten) Laufrädern ab.

      siehe auch:http://forum.tour-magazin.de/showthread.php?t=67455
      (Rollwiederstand)

      Wie bekannt, hat Alex Moulton bereits in den 60er Jahren einige (wiss. dokumentierte) Reifentests
      mit Dunlop durchgeführt.

      Auch ist bekannt, das der Hersteller Raleigh mit
      einfachen, ungefederten Minirädern, welche eben
      mit Ballonreifen bestückt waren (der "Apple ist also
      keineswegs eine Errungenschaft unserer Tage)
      diesen unseren Radtyp damals in Verruf gebracht hat.
      -siehe Tony Hadland: the Moulton bicycle

      Gehen wir von einem Straßenreifen aus, so hat mir meine Erfahrung im Umgang mit Schlauchreifen und Falt/Drahtreifen gezeigt, sehr Kritisch den div.
      Testberichten entgegen zu stehen.

      MFG

      Speedsix