Liebe Radsportfreunde,
eine kleiner Beitrag von meiner Ausfahrt am Sonntag den 22.Juni.2008
Es gewittert gerade zum zweiten mal für heute, ich habe eben noch den 3. Film vollgemacht und möchte von der heutigen Tour berichten.
Nach einer heftig-zähen Woche mit viel Stress habe ich mal für heute mal einen Radtour "unbegrenzten Aussmasses" beantragt
kurz RuA 
Da der Rest der Family auch weg wollte, traf sich das grundsätzlich sehr gut. Deren Abreise verzögerte sich dann aber sehr lange. Nach dem Aufstehen (6:30) war das Wetter schon traumhaft und im Laufe des Vormittages zog es immer mehr zu, meine Laune war mal wieder etwas betrübt....
Tage davor hatte ich schon öfters rumgerätselt wo ich denn lang fahren soll. Hm, schwierig, Ahrbrück und die Ecke über Kesseling bin ich schon zu oft in der letzten Zeit gefahren. Eine Offroad Strecke gibts noch die mich interessierte, aber dazu hatte ich heute auch kein Nerv, weil ich dafür am grünen APB eigentlich noch vorne von 61/53 auf 53/39 umrüsten will und das dann auch so bleiben soll. Arbeit nein Danke !
Brohltal kenne ich auch, alte Eisenbahnstrecke bei Mayen bin ich das letzte Wochenende gefahren, andere Rheinseite (Neuwiederseite) kommt nicht in Frage, da ich dort noch nie eine echt nette Strecke gefunden habe, bei der nicht alle 5 km irgendein Kaff etc. Ortschaft kommt.
Zu weit darf es auch nicht sein wegen dem Zeitverlust (wie z.B. Mosel-Maare-Route z.B.) ausserdem möglichst wenig Verkehr (auch Radler, Skater...) also kein Ahrtal, was ich im Übrigen aus kenne.
Also gut, ich habe alles zusammengepackt, mir den Corsa geschnappt (Hiace hat ja Klimaanlage und ist somit sehr begehrt) und bin auf der B9 Richtung Bad Breisig. Mein ziel war das Vinxtbachtal, jedoch habe ich das nur so halbherzig angepeilt, da ich dort schon mal gefahren bin und mich die A61 Brücke oberhalb angenervt hat.
Zudem, war mir die Anfahrt dann bei näherer Betrachtung eigentlich auch zu weit (und zu warm), dazu dann noch die allgegenwärtige CO2 Diskussion im Hinterkopf...aach.
Also schlussendlich hatte ich zwar den Entschluss gefasst loszufahren, aber das alles sehr lustlos angegangen und kaum Hoffnung auf richtigen Spass und Entspannung.
Brinki wollte nicht mitkommen, weil überarbeitet, Handtuch für den Laacher See hatte ich natürlich auch vergessen, aber ansonsten war soweit alles beisammen. Immerhin noch 14 Euro gefunden, das würde reichen für ein Stück Kuchen. Leider gab es keine 0,5 Pet Flaschen mehr, so musste ich dann die 1,5 L in den Daybag stecken, womit der dann mit dem anderen Krempel auch voll war.
Irgendwann war ich dann da, habe mein NS zusammengebaut und mich auf die Kiste gesetzt, wohl wissentlich das mir Radeln immer gut hilft den Kopf wieder frei zu bekommen, aber ich habe es nicht so richtig glauben wollen, das mir das heute gelingen würde (da Strecke wie schon erwähnt nich so dolle usw.)
Meine Vorstellung war, Vinxtbachtal hoch dann zu der 1. Heilquelle, dort Wasser tanken, dann in ein paar Schleifen zum Laacher See, dort mal kurz schwimmen gehen und noch in Mendig im Cafee Haus ein Stück Käsekuchen usw. einverleiben, bischen quatschen, dann wieder zurück.
Es kam dann mal wieder doch alles ganz anders.
Im Vinxtbachtal bin ich vor der A61 Brücke links abgebogen und habe diese gar nicht gesehen. Die Heilquelle vom letzten mal habe ich nicht gefunden dafür aber eine andere die genauso gut war. Jetzt kenn ich dort schon 3 Stück und im gesamten Gebiet ca. 7.
dort habe ich dann auch das erste Bild gemacht und das ist immer ein gutes Zeichen dafür das meine Lebensgeister wieder aufwachen und die Stimmung steigt. Ich mache die Fotos jetzt meist mit einer Leica M6 auf CN 200 Asa mit einem versenkbaren 50er 2,8 die so ziemlich genau der idealen Kamera entspricht.
Es macht mir jedenfalls mehr Spass als mit den kompakten Digis und die DSLR von Fuji S3 ist mir zu klobig. Ich kann es nicht genau sagen, aber ich habe sehr wenig Lust priv. digitale Bilder zu machen, vermutlich weil ich das sonst sehr viel aus beruflichen Gründen machen muss. Die M6 nervt nicht, -nie-, man kann Sie sehr gut währen der Fahrt bedienen und sie liegt gut auf dem Rücken oder hängt vorne, ohne das man mit den Knien anstösst usw. Nach vielen Testen ist das so für mich 1A. Die Belichtung treffe ich oft schon so aus dem Bauch heraus gut und die Auflösung ist ausreichend. Insbesondere bei etwas schlechtem Licht funktioniert das Teil tadellos und man hat eben eine gewisse Schärfenstaffelung, die mir wichtig ist. Der hier überwiegend verwendete Agfa Film gefällt mir allerdings nicht und ich gebe auch zu, das man mit einer ausgefeilteren individuellen Farbanpassung pro Bild evtl. noch etwas herausholen könnte.
Also:
Der ausgewiesene Radweg in Burg-Brohl hat mir im Streckenverlauf nicht zugesagt, daher bin ich einem Weg gefolgt - der mir interessanter schien, was dann auch so eingetroffen ist.
Ich mag kein GPS an so Tagen, ich will mich verfahren, ich will Safari und mich wundern über die schöne Landschaft in der Heimat, die ich dann wieder so wenig aus diesem Blickwinkel kenne.
Nach ca. 0,5 km wurde der Matsch heftiger, nach 1km musste man schieben und nach ca. 3km wo sich dann immer noch Matschfelder mit groben, scharfkantigen und tennisballgroßen Basaltschotterwegen abgewechselt haben (die die Stelvios überhaupt nicht mögen) kam ich dann auf immer größere Wiesen und immer unübersichtlichere Wegführungen. Schuhe nass, Rad eingesaut, aber auch div. Raubvögel seit langem beobachtet und den Wind in den Feldern gesehen etc.
Ich wurde mächtig im Tempo gebremst und hatte sicherlich eine Dreiviertel Stunde lang Ziet über div. Fragen nachzudenken, was auch genau so richtig war.
Aber die Stimmung war gut, wurde immer besser. Der Regen blieb mir im Rücken, ich bekam nur ganz vereinzelte Tropfen ab und die Taktik von letztem Wochenende, dem Regen davon zufahren ging scheinbar auch dieses mal wieder auf (besser davonzuschieben ;-))
An der Burg Olbrück vorbei, immer in der Hoffnung das die nächste Strasse doch nun verdammt noch mal endlich bald kommen muss und war dann irgendwann bei Engeln und in Kempenich. Mir war auch in etwa klar das ich dort rauskommen musste, nur das es sooo weit war und der Weg so bescheiden und der Berg sooo hoch, das wusste ich nicht.
Also gut, durch das obere Nettetal an Rieden vorbei, dort noch mal zur Heilquelle nach Volkesfeld, dann über Bell und runter nach Mendig. Die Strasse war ein Traum, Wind von hinten, das Superwetter und ich mittendrin. Kaum Moppeds unterwegs, alles recht ruhig und wunderwunderschön.
In Mendig musste ich leider feststellen das das Cafehaus erst um 19:00 aufmacht, daher habe ich mir in der benachtbarten ED Tanke ein Magnum Mandel, einen mittleren Cafe und eine Nussecke einverleibt. Das ganze vollklimatisiert und dabei noch in der letzten MO geblättert, wo irgendein maximal Gestörter einem Mopped mit 710 NM Drehmoment gebaut hat und ein weiterer eine alte NSU mit einem Turbolader versehen hat. Nunja, das interessiert, aber letzlich ist es auch wieder so ein Fossil und kommt in die Rubrik "Dinge die die Welt nicht braucht".
So bin ich denn gut gestärkt wieder hoch zum Laacher See, habe noch ein paar Bilder gemacht und mich an der wirklich wunderschönen Landschaft berauscht. Mit dem Rad kann man sehr gut auch mal gröbere Wege gefahren. Es geht wirklich ausnahmslos sehr, sehr gut. Alles was sich so um den Laacher See befindet kann man in schnellem Tempo fahren, wenn man es will.
Ein lauschiges Plätzchen wurde bald gefunden und ich bin nach kurzem Eingewöhnen (Wasser war recht aufgewühlt und daher sehr kalt) reingehupft.
Herrlisch, SUPPER ! Soooo muss das sein !
Ach, manchmal macht das Leben ja doch richtig Spass ! Nunja, nach einiger Zeit kamen dann doch mehr dunkle Wolken an, bzw. wurde die vorhandenen doch noch viel dunkler und ich musste sehen, das ich nicht im Gewitter über die Höhe ins Brohltal radle. Also, loslegen, berg rauf und schwupp di wupp hinab zum Rhein, dann noch ca. 10 km stromab zum geparkten PKW.
So, hab ich es denn auch gemacht und bin mit den ersten Regentropfen zu Haus angekommen. Das Rad habe ich ohne Demontage in den umgeklappten Corsa verstaut. Eben habe ich wie schon eingangs erwähnt mit dem letzten schönen Tageslicht den Film vollgemacht, mein Sohn mit 15 Monaten hat knapp 40 Fieber, nach ca. 3 Wochen Bronchitis und 1 Woche Durchfall (schläft jetzt, nicht schlimmes vermutlich, sonst auch phasenweise mal gesund ;-)) ) aber so schnell hatte mich dann der Ernst des Lebens wieder. Heute am Montag nach nur etwa 2 Stunden Schlaf, kann ich mich an die Ausfahrt immer noch gut erinnern und zehre von den Erlebnissen.
Liebe Leute. Dieser eine kleine halbe Tag hat mal wieder voll Spass gemacht. Es ist schlichtweg ein Traum, ein absoluter Traum so etwas erleben zu dürfen und sich abends etwas angeplättet mit etwas schweren Beinen hinzuhocken und das erlebte nochmal gedanklich durchzugehen. Das Rad läuft absolut geschmeidig und ist herrlich leicht - sozusagen perfekt. Sicherlich kann man das auch mit einem anderen Rad so in etwa erleben, aber diese Lautlosigkeit der Maschine, dieses Licht in der Landschaft, diese Freude an derschönen Knipse und den wunderschönen Steckenführung war an diesem Tag einfach unbeschreiblich. Und letztlich ist das eben alles kein Aufwand. Etwas Zeit, eine schöne Strecke und ein funktionierendes Rad und schon kann es losgehen.
Ich vermisse nicht meine div. Krads die ich mal nach und nach hatte. Ich vermisse es nicht in der Sonne auf dem Bock zu hocken und den Sonntagsfahrern mit Tempo 68 auf der Landstrasse hinterherzuzuckeln, und dann zu Überholen, wenn es nicht mehr gut passt, aber man zu abgenervt ist. Ich fahre in der Woche genug Auto, es macht mir keinen Spass mehr das auch in der Freizeit zu machen. Und dann eben die ganzen Reparaturen. Selbst der Hiace ist billiger obwohl er ca. 9 L Diesel braucht als meine F650, die nach 20tkm mal wieder für 850 E "gemacht" werden musste.
, ein Moulton sind bei den heutigen Benzinpreisen nur 20 Tankfüllungen.
Moulton Fahrrad fahren macht mir so viel Spass wie kein anderes Fortbewegungsmittel. Kompakt, schön, durchdacht, robust, leicht und effizient. Nach der Tour den Matsch abduschen, bischen Putzen und Pflegen, evtl. mal ne neue Kette und dann hinstellen bis zur nächsten Ausfahrt. Kein Tüv, keine unnötigen Teile, alles überschaubar, leicht und langlebig. Einmal gekauft und kann jahrzehntelang zur vollen Freude genutzt werden.
Würde ich ein anderes Rad wollen, Schutzbleche oder anderen Reifen ? Nein, für Fahrten die nicht primär offroad gehen sind die Stelvios, sie richtige Wahl da sie auf der Strasse wunderbar leicht rollen und für die meisten Strecken offroad ausreichen. Fährt man primär offroad sind die Marathons eher geeignet, oder man nimmt gleich ganz Fette Dinger. Das ist aber dann was anders, davon erzähle ich dann bei der nächsten Tour.
So, genauso habe ich mir das insgeheim vorgestellt, aber nicht wirklich geglaubt. Was für ein wunderschöner unbeschreiblich freudvoller Tag !
Bilder kommen gleich.
Viele Grüße schon mal
eine kleiner Beitrag von meiner Ausfahrt am Sonntag den 22.Juni.2008
Es gewittert gerade zum zweiten mal für heute, ich habe eben noch den 3. Film vollgemacht und möchte von der heutigen Tour berichten.
Nach einer heftig-zähen Woche mit viel Stress habe ich mal für heute mal einen Radtour "unbegrenzten Aussmasses" beantragt


Da der Rest der Family auch weg wollte, traf sich das grundsätzlich sehr gut. Deren Abreise verzögerte sich dann aber sehr lange. Nach dem Aufstehen (6:30) war das Wetter schon traumhaft und im Laufe des Vormittages zog es immer mehr zu, meine Laune war mal wieder etwas betrübt....
Tage davor hatte ich schon öfters rumgerätselt wo ich denn lang fahren soll. Hm, schwierig, Ahrbrück und die Ecke über Kesseling bin ich schon zu oft in der letzten Zeit gefahren. Eine Offroad Strecke gibts noch die mich interessierte, aber dazu hatte ich heute auch kein Nerv, weil ich dafür am grünen APB eigentlich noch vorne von 61/53 auf 53/39 umrüsten will und das dann auch so bleiben soll. Arbeit nein Danke !
Brohltal kenne ich auch, alte Eisenbahnstrecke bei Mayen bin ich das letzte Wochenende gefahren, andere Rheinseite (Neuwiederseite) kommt nicht in Frage, da ich dort noch nie eine echt nette Strecke gefunden habe, bei der nicht alle 5 km irgendein Kaff etc. Ortschaft kommt.
Zu weit darf es auch nicht sein wegen dem Zeitverlust (wie z.B. Mosel-Maare-Route z.B.) ausserdem möglichst wenig Verkehr (auch Radler, Skater...) also kein Ahrtal, was ich im Übrigen aus kenne.
Also gut, ich habe alles zusammengepackt, mir den Corsa geschnappt (Hiace hat ja Klimaanlage und ist somit sehr begehrt) und bin auf der B9 Richtung Bad Breisig. Mein ziel war das Vinxtbachtal, jedoch habe ich das nur so halbherzig angepeilt, da ich dort schon mal gefahren bin und mich die A61 Brücke oberhalb angenervt hat.
Zudem, war mir die Anfahrt dann bei näherer Betrachtung eigentlich auch zu weit (und zu warm), dazu dann noch die allgegenwärtige CO2 Diskussion im Hinterkopf...aach.
Also schlussendlich hatte ich zwar den Entschluss gefasst loszufahren, aber das alles sehr lustlos angegangen und kaum Hoffnung auf richtigen Spass und Entspannung.
Brinki wollte nicht mitkommen, weil überarbeitet, Handtuch für den Laacher See hatte ich natürlich auch vergessen, aber ansonsten war soweit alles beisammen. Immerhin noch 14 Euro gefunden, das würde reichen für ein Stück Kuchen. Leider gab es keine 0,5 Pet Flaschen mehr, so musste ich dann die 1,5 L in den Daybag stecken, womit der dann mit dem anderen Krempel auch voll war.
Irgendwann war ich dann da, habe mein NS zusammengebaut und mich auf die Kiste gesetzt, wohl wissentlich das mir Radeln immer gut hilft den Kopf wieder frei zu bekommen, aber ich habe es nicht so richtig glauben wollen, das mir das heute gelingen würde (da Strecke wie schon erwähnt nich so dolle usw.)
Meine Vorstellung war, Vinxtbachtal hoch dann zu der 1. Heilquelle, dort Wasser tanken, dann in ein paar Schleifen zum Laacher See, dort mal kurz schwimmen gehen und noch in Mendig im Cafee Haus ein Stück Käsekuchen usw. einverleiben, bischen quatschen, dann wieder zurück.
Es kam dann mal wieder doch alles ganz anders.
Im Vinxtbachtal bin ich vor der A61 Brücke links abgebogen und habe diese gar nicht gesehen. Die Heilquelle vom letzten mal habe ich nicht gefunden dafür aber eine andere die genauso gut war. Jetzt kenn ich dort schon 3 Stück und im gesamten Gebiet ca. 7.

Es macht mir jedenfalls mehr Spass als mit den kompakten Digis und die DSLR von Fuji S3 ist mir zu klobig. Ich kann es nicht genau sagen, aber ich habe sehr wenig Lust priv. digitale Bilder zu machen, vermutlich weil ich das sonst sehr viel aus beruflichen Gründen machen muss. Die M6 nervt nicht, -nie-, man kann Sie sehr gut währen der Fahrt bedienen und sie liegt gut auf dem Rücken oder hängt vorne, ohne das man mit den Knien anstösst usw. Nach vielen Testen ist das so für mich 1A. Die Belichtung treffe ich oft schon so aus dem Bauch heraus gut und die Auflösung ist ausreichend. Insbesondere bei etwas schlechtem Licht funktioniert das Teil tadellos und man hat eben eine gewisse Schärfenstaffelung, die mir wichtig ist. Der hier überwiegend verwendete Agfa Film gefällt mir allerdings nicht und ich gebe auch zu, das man mit einer ausgefeilteren individuellen Farbanpassung pro Bild evtl. noch etwas herausholen könnte.
Also:
Der ausgewiesene Radweg in Burg-Brohl hat mir im Streckenverlauf nicht zugesagt, daher bin ich einem Weg gefolgt - der mir interessanter schien, was dann auch so eingetroffen ist.

Ich mag kein GPS an so Tagen, ich will mich verfahren, ich will Safari und mich wundern über die schöne Landschaft in der Heimat, die ich dann wieder so wenig aus diesem Blickwinkel kenne.
Nach ca. 0,5 km wurde der Matsch heftiger, nach 1km musste man schieben und nach ca. 3km wo sich dann immer noch Matschfelder mit groben, scharfkantigen und tennisballgroßen Basaltschotterwegen abgewechselt haben (die die Stelvios überhaupt nicht mögen) kam ich dann auf immer größere Wiesen und immer unübersichtlichere Wegführungen. Schuhe nass, Rad eingesaut, aber auch div. Raubvögel seit langem beobachtet und den Wind in den Feldern gesehen etc.
Ich wurde mächtig im Tempo gebremst und hatte sicherlich eine Dreiviertel Stunde lang Ziet über div. Fragen nachzudenken, was auch genau so richtig war.
Aber die Stimmung war gut, wurde immer besser. Der Regen blieb mir im Rücken, ich bekam nur ganz vereinzelte Tropfen ab und die Taktik von letztem Wochenende, dem Regen davon zufahren ging scheinbar auch dieses mal wieder auf (besser davonzuschieben ;-))
An der Burg Olbrück vorbei, immer in der Hoffnung das die nächste Strasse doch nun verdammt noch mal endlich bald kommen muss und war dann irgendwann bei Engeln und in Kempenich. Mir war auch in etwa klar das ich dort rauskommen musste, nur das es sooo weit war und der Weg so bescheiden und der Berg sooo hoch, das wusste ich nicht.
Also gut, durch das obere Nettetal an Rieden vorbei, dort noch mal zur Heilquelle nach Volkesfeld, dann über Bell und runter nach Mendig. Die Strasse war ein Traum, Wind von hinten, das Superwetter und ich mittendrin. Kaum Moppeds unterwegs, alles recht ruhig und wunderwunderschön.
In Mendig musste ich leider feststellen das das Cafehaus erst um 19:00 aufmacht, daher habe ich mir in der benachtbarten ED Tanke ein Magnum Mandel, einen mittleren Cafe und eine Nussecke einverleibt. Das ganze vollklimatisiert und dabei noch in der letzten MO geblättert, wo irgendein maximal Gestörter einem Mopped mit 710 NM Drehmoment gebaut hat und ein weiterer eine alte NSU mit einem Turbolader versehen hat. Nunja, das interessiert, aber letzlich ist es auch wieder so ein Fossil und kommt in die Rubrik "Dinge die die Welt nicht braucht".
So bin ich denn gut gestärkt wieder hoch zum Laacher See, habe noch ein paar Bilder gemacht und mich an der wirklich wunderschönen Landschaft berauscht. Mit dem Rad kann man sehr gut auch mal gröbere Wege gefahren. Es geht wirklich ausnahmslos sehr, sehr gut. Alles was sich so um den Laacher See befindet kann man in schnellem Tempo fahren, wenn man es will.

Ein lauschiges Plätzchen wurde bald gefunden und ich bin nach kurzem Eingewöhnen (Wasser war recht aufgewühlt und daher sehr kalt) reingehupft.
Herrlisch, SUPPER ! Soooo muss das sein !
Ach, manchmal macht das Leben ja doch richtig Spass ! Nunja, nach einiger Zeit kamen dann doch mehr dunkle Wolken an, bzw. wurde die vorhandenen doch noch viel dunkler und ich musste sehen, das ich nicht im Gewitter über die Höhe ins Brohltal radle. Also, loslegen, berg rauf und schwupp di wupp hinab zum Rhein, dann noch ca. 10 km stromab zum geparkten PKW.
So, hab ich es denn auch gemacht und bin mit den ersten Regentropfen zu Haus angekommen. Das Rad habe ich ohne Demontage in den umgeklappten Corsa verstaut. Eben habe ich wie schon eingangs erwähnt mit dem letzten schönen Tageslicht den Film vollgemacht, mein Sohn mit 15 Monaten hat knapp 40 Fieber, nach ca. 3 Wochen Bronchitis und 1 Woche Durchfall (schläft jetzt, nicht schlimmes vermutlich, sonst auch phasenweise mal gesund ;-)) ) aber so schnell hatte mich dann der Ernst des Lebens wieder. Heute am Montag nach nur etwa 2 Stunden Schlaf, kann ich mich an die Ausfahrt immer noch gut erinnern und zehre von den Erlebnissen.
Liebe Leute. Dieser eine kleine halbe Tag hat mal wieder voll Spass gemacht. Es ist schlichtweg ein Traum, ein absoluter Traum so etwas erleben zu dürfen und sich abends etwas angeplättet mit etwas schweren Beinen hinzuhocken und das erlebte nochmal gedanklich durchzugehen. Das Rad läuft absolut geschmeidig und ist herrlich leicht - sozusagen perfekt. Sicherlich kann man das auch mit einem anderen Rad so in etwa erleben, aber diese Lautlosigkeit der Maschine, dieses Licht in der Landschaft, diese Freude an derschönen Knipse und den wunderschönen Steckenführung war an diesem Tag einfach unbeschreiblich. Und letztlich ist das eben alles kein Aufwand. Etwas Zeit, eine schöne Strecke und ein funktionierendes Rad und schon kann es losgehen.
Ich vermisse nicht meine div. Krads die ich mal nach und nach hatte. Ich vermisse es nicht in der Sonne auf dem Bock zu hocken und den Sonntagsfahrern mit Tempo 68 auf der Landstrasse hinterherzuzuckeln, und dann zu Überholen, wenn es nicht mehr gut passt, aber man zu abgenervt ist. Ich fahre in der Woche genug Auto, es macht mir keinen Spass mehr das auch in der Freizeit zu machen. Und dann eben die ganzen Reparaturen. Selbst der Hiace ist billiger obwohl er ca. 9 L Diesel braucht als meine F650, die nach 20tkm mal wieder für 850 E "gemacht" werden musste.

Moulton Fahrrad fahren macht mir so viel Spass wie kein anderes Fortbewegungsmittel. Kompakt, schön, durchdacht, robust, leicht und effizient. Nach der Tour den Matsch abduschen, bischen Putzen und Pflegen, evtl. mal ne neue Kette und dann hinstellen bis zur nächsten Ausfahrt. Kein Tüv, keine unnötigen Teile, alles überschaubar, leicht und langlebig. Einmal gekauft und kann jahrzehntelang zur vollen Freude genutzt werden.
Würde ich ein anderes Rad wollen, Schutzbleche oder anderen Reifen ? Nein, für Fahrten die nicht primär offroad gehen sind die Stelvios, sie richtige Wahl da sie auf der Strasse wunderbar leicht rollen und für die meisten Strecken offroad ausreichen. Fährt man primär offroad sind die Marathons eher geeignet, oder man nimmt gleich ganz Fette Dinger. Das ist aber dann was anders, davon erzähle ich dann bei der nächsten Tour.
So, genauso habe ich mir das insgeheim vorgestellt, aber nicht wirklich geglaubt. Was für ein wunderschöner unbeschreiblich freudvoller Tag !
Bilder kommen gleich.
Viele Grüße schon mal