Tour durch die Pyrenäen im August

      Tour durch die Pyrenäen im August

      Hallo,
      am 21 August möchte ich durch die Pyrenäen fahren. Eingige Pässe habe ich vor zu erklimmen. (Im Grunde alle Klassiker der Tour de France, die man hintereinander in der Zeit aneinanderreihen kann ). :wink: :wink:

      Die Tour soll ca. 9 Tage dauern. Danach fahre ich nach England zum diesjährigen (BOA) Moulton Treffen. Ich möchte unterwegs im eigenen kleinen Zelt schlafen und Pensionen nur bedingt benutzen. Eien Koche kann ich auch für einen zweiten mitbringen, (Trangia gross, oder klein)
      Fitness wäre Voraussetzung. Route und Kartenmaterial habe ich schon mal rausgelegt, wäre aber noch zu ändern, falls notwendig.
      Das poste ich heute abend mal genauer. Die Anreise soll mit der Bahn von statten gehen. Das dauert von Köln aus bis Pau wo der Startpunkt ist ca. 11 Stunden.

      Re: Tour durch die Pyrenäen im August

      So :wink:
      eben war ich beim Bahnhof und habe endlich die Karte für die Zugreise bis nach Pau in den Pyrenäen gelöst. Der Schaltermensch meinte noch auf die Frage mit Rückfahrt (ich :"nein ich fahre mit dem Rad ein Stück zurück"). das man mit diesem Zug ja kein Rad transportieren dürfe. Ich sagt, das ich das wüsste und habe keine Diskussion angefangen. (Freue mich aber schon jetzt sehr darauf das Rad, versteckt im Zelt eingewickelt unbermerkt an "Bord" schmuggeln zu können.)

      Die Tour startet also in Pau, dort bin ich nach ca. 11 Stunden. Weiter gehts es dann nach Laruns über den Col de Aubisque, dann nach Argeles Gazost. Dann der Col de Tourmalet und Col de Aspin. Col des Peyresourde und wieder zurück durch die Ebene nach Pau. Je nach Zeit und Fitness fahre ich noch ein paar Abstecher dann über Paris zum Moulton Treffen nach GB.

      Es sind noch Plätze frei ;)

      Viele Grüße Jürgen


      Das bepackte Rad im Treppenhaus vor der Reise mit Wishbone Vorbau. Den kann man sehr schön nach unten klappen für den Transport, um das Packmass klein zu halten:



      Ersatzreifenmontage:

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      Re: Tour durch die Pyrenäen im August

      NEin damals hatte ich schon 5 Paesse erledigt ;)
      Hallo zusammen !
      Nachdem ich nun die Pyrenaen schon lange hinter mir habe bin ich mit dem Nachzug ueber Paris zurueck, dann weiter mit dem Eurostar nach London. Dort war ich dann um 10:00 und habe mir die Stadt angseehen. Weiter bin ich Richtung Heathrow wo ich auch ein Flugticket bekommen habe um am Sonntag nach Koeln zurueck zu kommen. (Der FLiegeer nimmt aber normal kiene Raeder mit , Nur Faltraeder !!!) Mir geht es gut, England ist aber verkeherstechnisch das total e CHAOS !!!!!!!!!
      Ich fahre jetzt an der Themse richtung Westen und dann den Rest von Salisburz aus mit dem Zug o.ae. Gestern 45 km gefahren um Heathrow Flughafen zu finden, obwohl ich ca. 5 km daneben uebernachtet habe. NR AUTOBAHNEN ABSOLUTE SUPERNERVEREI.
      Die Themse ist schoen.
      mitr geht es gut;
      BIS BALD, habe noch ca. 300 Fotos uebrig und ca. 45 min VIdeofilm, werde auf BoA eingiese aufnehemn und hier hineinstellen
      Gruesse Juergen

      "Holger Hammel" schrieb:

      Habe heute kurz mit Jürgen telefoniert. Er hat den ersten Pass mit seinem AM Jubilee besiegt. Ausführliche Bilder wird er nach seiner Rückkehr ins Forum stellen.


      Viele Grüße

      Holger Hammel[/quo[e]

      Re: Ein paar Bilder

      Hallo Jürgen,

      dein Fotobericht über die TDF-Pässe hat mir echt Lust gemacht, auch mal selbst
      die Berge ernsthaft in Angriff zu nehmen.
      Die Stimmung im Gebirge ist schon beeindruckend ! :roll:
      Ob man es glaubt oder nicht, wir haben hier im Norden auch ein paar fiese Berge
      mit bösen Steigungsprozenten. Diese werde ich im Training jetzt gezielt angreifen.

      Ein AM Speed ist natürlich auch für Angriffe im Hochgebirge gemacht !!! :twisted:

      Natürlich geht das nicht mit der 80er Schwungscheibe, deshalb habe ich heute die
      Scheibe gegen eine Kettenradgarnitur aus den achtziger Jahren (new old stock)
      ausgestauscht. 52 Zähne, Stahlkettenblatt (!) und Aero-Design. Original Oldschool
      das Teil (Aero Coronado). 8)
      Das Speed wiegt damit unter 10 kg und ist somit für die Berge fit. Wenn ich auch
      noch ein paar Kilos abnehme, müsste ein Sieg auf dem Mont Ventoux drin sein! :mrgreen:

      Der Berg ruft ! :wink:

      MFG
      Marc

      Re: Ein paar Bilder

      HAllo Marc,

      YES, do it!

      Das wichtigste ist sich Zeit zu lassen eine gute Übersetzung zu wählen mit min. 38 Zähne vorne auf 32 Zähne hinten und wenig Kram mitzunehmen. Eine Packliste, was ich benötigt habe, wird es bald geben. Mit ca. 20 Kg Gepäck kommt man ungefähr hin, falls man autoark mit Zelt usw. reisen will, abends noch was lesen möchte usw. Bei 35 kg ist das AM an der Grenze des Zumutbaren. Mehr fährt nicht mehr richtig gut.

      Ansonsten sollte man Pässe nicht gegen abend anfahren, sondern morgens früh an der Rampe loslegen. Früh genug essen und thats ist !

      Das ist echt ein unvergleichliches Erlebnis. An dem Reisebericht bin ich dran, 10 Seiten habe ich schon fertig, hoffe den noch vor der Ifma in div. Foren posten zu können um "etwas Aufruhe" zu stifen. Zur Bremstechnik werde ich mich auch noch Äussern, da sollte man ein paar Dinge beachten.

      Eine Woche alleine in den Bergen hat mir gereicht. Im Grunde würde von Sonntag bis Sonntag incl. Anreise auch passen, oder man fährt eben schon am Samstag los. So ein paar knackige Tagen sind ok, dann wollte ich wieder weiter.

      Mehr dazu in Kürze !

      Viele Grüße Jürgen

      Re: Ein paar Bilder

      38 x 32 Zähne ?
      Gaaargh ! Schock ! :shock: :wink:

      So kleine Gängelchen habe ich gar nicht.
      Mein kleinster Gang ist 52 x 24. Zur Not
      könnte ich die Kette auf das festinstall-
      ierte kleine 42er Blatt von Hand umlegen.
      Dann hätte ich 42 x 26.
      Reicht das nicht für Alp d` Huez ? :mrgreen:

      Ich werde erstmal sehen ob ich überhaupt
      meine Heim-Berge damit erklimme !
      Hoffentlich muss ich nicht noch auf ein 10
      Zähne Kettenblatt ausweichen. :wink:

      Beste Grüsse
      Marc

      Re: Ein paar Bilder

      "PROTOTYPE SPEED M." schrieb:

      38 x 32 Zähne ?
      Gaaargh ! Schock ! :shock: :wink:

      So kleine Gängelchen habe ich gar nicht.
      Mein kleinster Gang ist 52 x 24. Zur Not
      könnte ich die Kette auf das festinstall-
      ierte kleine 42er Blatt von Hand umlegen.
      Dann hätte ich 42 x 26.
      Reicht das nicht für Alp d` Huez ? :mrgreen:

      Ich werde erstmal sehen ob ich überhaupt
      meine Heim-Berge damit erklimme !
      Hoffentlich muss ich nicht noch auf ein 10
      Zähne Kettenblatt ausweichen. :wink:

      Beste Grüsse
      Marc
      [[/quote]

      Hallo Marc,
      ich drück mich noch ein bischen um die endgültige Version meines Berichtes.
      Also, Du solltest in den Bergen bedenken, das man die eher mit dem Kopf als mit den Beinen bezwingt. Eine Tour de France Übersetzung tritt niemand von uns !

      Deine Tropfenform ist in der Ebene sicherlich aerodynamisch sehr wirkungsvoll, aber am Berg eher hinderlich ;) :lol: :lol: :D

      Ich würde in den Bergen Richtung 1:1 Übersetzung gehen. Die solltest Du jedenfalls mal mitnehmen. Ein 38er Kettenblatt und ein 32 er Ritzel hinten sollten es schon sein. Größer geht ja immer noch. Ich weiss nicht wie steil Du fahren willst, das würde aber ohne Gepäck bis 15-18% sicherlich klappen.

      Du musst bei ca. 5 km/h pro Stunde richtig locker radeln können, gleiche Trittfrequenz, eher höher als sonst. Damit fährst Du dann ca. 3-6 Stunden bergauf, je nachdem wie hoch der Pass ist. Auch ohne Gepäck ist das nicht viel anders, dann fährst Du ca. 7-8 km/h und schaffst ca. 8 Höhenmeter pro Minute.

      So ist das.

      Mit Hauruckaktionen ist in den Bergen nichts zu machen. Die eigentliche Herausforderung ist eher psychisch, nicht körperlich !

      Dranbleiben, Ruhe bewahren und treten, so läuft das !
      Niemand stoppt Deine Zeit, Du kannst das machen wie Du willst.

      Aber :

      Wenn Du so eine tierische Übersetzung fährst und gerade jemand da rauf will mit z.B. einem Brompton (von Schlimmeren will ich gar nicht reden ;) ) der eine richtige Übersetzung fährt, dann wirst Du evtl. eine große Überraschung erleben !
      Reiseradler fahren bei 28ern vorne zum Teil ein 22er Kettenblatt !

      Kettenlätter usw, kosten nicht die Welt !, oder nimm Dein AM2 und schraub vorne ein 28er drauf, oder so ! Das kannst Du auch viel besser in den Zug mitnehmen. 2 Gang ist auch stylischer ;)

      Viele Grüße Jürgen

      Endgültige Tourbericht Pyrenäen und UK / BoA

      Liebe Leute,

      Hier nun mein fertiger Reisebericht, wie es mir in den Pyrenäen und Uk ergangen ist. Die anderen habe ich gelöscht, damit nicht zig Versionen existieren. Ausserdem werde ich noch die GPS Daten hinzugefügen, das erweist sich doch als recht kompliziert.
      Ein paar mehr Bilder gibt es jetzt, für die lange Winterabende und hier und da habe ich im Text noch was ergänzt.

      Viel Spass beim Lesen !!!!!

      Die eigentliche Fahrzeit waren nur 5 Tage. Ich wusste vorher nicht wie ich durchkomme und hatte mit 7- 9 Tagen gerechnet. Aber nach 4 wirklichen Reisetagen und einem Rentnertag ;) mit nur einem Pass ohne Gepäck hatte ich alle erreichbaren Pässe abgehakt.

      Wer so etwas vor hat, dem rate ich dringend das auch zu machen, weil es einfach turbogeil ist durch die Berge zu radeln. Die Pyrenäen sind generell auch viel weniger befahren als die Alpen und mit Bahn und Flugzeug (über PAU) sehr gut zu erreichen.

      Bei Fahrten im Gebirge muss man darauf achten das die Bremsen nicht zu heiss werden.

      Runterschleichen mit stetig gezogener Bremse funktioniert nicht, da dann die komplette Energie über die Felge abgebaut wird, ohne das die vom Fahrtwind gekühlt wird. Ohne Windruck von vorne geht es aber auch nicht.

      Ich habe noch einen Windfang hinten mit etwas Verpackungsmaterial gebaut, was auch etwas hilft. Ein Poncho, o.ä. ist auch nicht schlecht. Meistens pendelt sich die Geschwindigkeit bei 55-65 km/h ein.

      Bei der Abfahrt vom Col de Tourmalet, war es halb 9 abends, 20m Sicht, kalt, Regen usw und das ging auch. Jedenfalls keine wirklich sehr schwierige Situation.

      Die Campingplätze haben immer auf in Frankreich und ich habe um halb 10 nach dem Duschen etc. wohlig im Schalfsack gelegen, alles kein Problem !

      (Ich habe zum Schluss es einfach immer bis 65 km/h rollen lassen und nur vor Kurven kurz und hart gebremst, das geht wunderbar ! Ich kenne keine vergleichbare Konstruktion die ein ICE Zug mitnimmt und mit der so etwas möglich ist, ferdisch !)

      Mein Rad:
      AM Jubilee mit langem Wishbone, Gepäckträger vorne und hinten, Übersetzung 53 und 38 er Kettenblatt, hinten 11-32 Zähne. Federung vorne auf ganz hart stellen.

      Rennbügel und Fitzig Sattel. SPD Pedale, LED Beleuchtung. Gewicht ca. ohne Lampen etc. 12,5 kg.

      Ausrüstung:
      Zwei Packsäcke von Nordisk in klein und einer in groß, diese sind sehr gut ! Ein Trangia Kocher in klein, Einbogen Zelt von eine preiswerten Marke, Isomatte zum Aufblasen, Daunenschlafsack, Gore Tex Regenzeug usw. Eine kleine Satteltaschen von Rixen und Kaul für die Kameras, eine kleine Ortlieb Lengertasche für weiteren Kleinkram.

      Tag 1. Sonntag den 21. 8.2005 Anreise:
      In Köln bin ich um 8:20 in den Thalys eingestiegen und war um 11:30 in Paris. Dort muss man dann mit der Metro einmal quer durch die Stadt. Im Grunde waren diese Umtragegeschichten zwischen den Stationen die größten Anstrengungen der ganzen Reise.

      Insbesondere die Türschleusen an den Metro Stationen sind wirklich nervig. Ich hatte ja noch div. Lebensmittel mitgenommen (1 kg Spaghettis, weitere ca. 3 kg Essen, dazu Batterien etc.....) das sollte man wirklich tunlichst lassen, da jedes kg wirklich extrem ins Gewicht fällt.

      Unter Umständen muss man so auch mal 500 m am Stück mit dem ganzen Kram laufen !!!! Daher also am ersten Tag etwas Zeit für den ersten Einkauf einplanen und alles daheim lassen was nicht irgendwie vor Ort besorgt werden kann !

      Das war aber dann alles zu meistern, festhalten möchte ich aber das man nicht zweimal gehen kann. Das Rad mit Gepäck (gilt auch für ein grosses Rad) muss man mit 1 x Laufen transportieren können. Wegen Bombengefahr, werden Besitzerlose Gepäckstücke direkt platt gemacht !

      Weiter ging es dann mit dem TGV nach Pau. Der fährt von Paris aus erstmal 2,5 Stunden ohne anzuhalten bis Bordeux.
      Um 19:20 war ich dann da, wichtigstes Teil, war währen der Anfahrt ein guter Krimi un der Ipod, o.ä.

      Mit dem Taxi dann in die Stadt, der Fahrer hat mir ein günstiges Zimmer für 22 Euro die Nacht besorgt (IBIS Hotel ab 65 Euro). Hier gabs auch eine heisse Dusche, sauber wars, und hohe Decken, ansonsten eher einfach, aber ok !

      Hier die Adresse, können auch etwas englisch:

      Hotel de la Pomme Dòr
      Tel:0559 11 23 23
      11 rue Marechal Foch

      Am nächsten Tag habe ich mir dann Pau noch etwas angesehen und bin dann GPS gestützt aus dem Gewühle raus gefahren. Um Pau herum ist der Verkehr noch etwas nervig, das legt sich nach ca. 20 km, hinter Arudry wird es merklich ruhiger.

      In Laruns geht es dann merklich bergauf, hinauf zum Col de Aubisque. Hier gibt es auch noch einige Campingplätze die letzten für die nächsten ca. 6-8 Stunden Fahrt. Da Pau auf nur 220 müN liegt ist der Col de Aubisque mit seinen 1709 m eine echte Herausforderung. Oben hat man dann richtiges hochalpines Feeling mit sauberer Luft, gutem Gebirgsfeeling und frischem Wetter.

      Bei der nun folgenden Abfahrt sollte man es langsam angehen lassen und die schöne Aussicht geniessen. Das war einer der schönsten Strecken der ganzen Reise.

      Da ich für diesen Tag schon relativ spät dran war (ca. 19:00) habe ich mich trotzdem gut rangehalten. Nach ca. 300 Höhenmetern bergab, kommt nämlich die nächste Überraschung.

      Zum nächsten Pass hin gibt es nur ein recht unwirsches Tal, wo man nicht campen kann, oder nur wirklich schlecht. Der zuständige Herdenhund für diese Region wird mit Pfiffen dirigiert, hat mich jedoch kaum zur Kenntnis genommen, was sich bei Übernachtungen sicherlich geändert hätte.

      Also über den nächsten Pass, den Col de Soulor mit 1474 m.

      Wie überall in Frankreich rollt man dort abends drauf, baut sein Zelt auf und zahlt morgens. Die Dusche war leider kalt, da ich keinen entsprechenden Chip hatte.

      2. Tag, Montag:
      In dem kleinen Städchen direkt nebenan gibt es eine Bäckerei, die auch alles andere was man für ein korrektes Frühstück benötigt führt. Dort habe ich mir auch eine sehr leckere Marmeladein einem unglaublich schwerem Glas gegönnt die ich dann mit bis nach England geschleppt habe.

      Danach bin ich weitergefahren nach Argeles-Gazost. Dort war wieder viel Verkehr, aber sobald es dann wieder in die Berge geht wird es ruhiger. eine frisch geteerte Strasst mit reichlich Splitt war eine sehr gute Reifenprüfung, die das ohne zu Mucken übestandenhaben.

      Eine Gruppe von engl. Radfahrern bekam ich immer wieder zu Gesicht, die eine geführte Tour ohne Gepäck machten. Heutiges Tagesziel war der Col de Tourmalet, der König der Pyrenäenpässe, Tour de France Schreck und mit 2215 m auch nicht wirklich easy.

      Die Steigungen sind mitunter ganz schön happig, jedes Kilo zieht mächtig am Rad. Hier hilft nur, langsam machen und sich nicht jeck machen. Letztlich kann man über den Höhenmesser und das Tempo relativ genau ausrechenn wann man ankommt. Ich bin mit ca. 5-8 km/h 5-8 Höhenmeter pro Minute voran gekommen.

      D.h. das man in 2 Stunden ungefähr 600 Höhenmeter schafft. Zum Glück hatte ich auf deiesm Pass keine Gegenwind, sonst wäre das richtig heftig geworden. Oben war es mit 7 Grad ganz schön kalt und vor allen Dingen sehr neblig. Das Letzte Stück kann man dann auch streckentechnisch nicht vorausahnen, es zieht sich aber ganz gut.

      Der rechte Seitenstreifen fällt mitunter nach einer kleinen brüchigen Mauer senkrecht ab. Aufpassen ! Nicht, an die körperliche Grenze gehen und womöglich dort nach einem Kreislaufhänger runterfahren !

      Oben habe ich dann meinen Windfang ausgeklappt und bin nach div. Zielfotos dann wieder hinab. Es war schon 20:00 und ich hatte für den Tag genug, wollte aus dem Nebel/Regen/Wolken Dunst wieder raus.

      Der Besenwagen der Engländer hat mich noch überholt und zwei Mitradler haben herausgewunken, ich lies mir meinen Sieg natürlich unter keinen Umständen nehmen und habe mich vorsichtig hinabgebremmst, die Felgen immer mal wieder in Pfützen usw gekühlt und den unteren Teil der Rampe, die dann ohne Serpentien verläuft runterrollen lassen.

      Vorher kommt man noch durch verlassene ultrahässlich Betonskihotels die sehr verlassen wirken und in dem Nebel die optimal Kulisse für einen Gruselfilm darstellten. Mit den mächtigen Handyantennen wirken sie wie geheime Stationen aus dem kalten Krieg, o.ä. Brrrr´ schnell weg ! Nach mir kam keiner mehr an diesem Tag über den Berg.

      Der erste Campingplatz der auftaucht befand sich noch in den Wolken und war auch sehr hässlich. Er sieht eher aus wie eine Arbeitersiedlung im hohen Norden.

      Ich bin dann noch weiter ins Tal gerollt und war mit dem einbrechender Dunkelheit auf dem Campingplatz, der eine heisse Dusche hatte, einen netten Besitzer und sehr angenehm angelegt war.

      Hier war ich dann auch sehr froh, doch noch ein paar gefriergetrocknete Treckingmahlzeiten mit dabei zu haben.

      Voila, den König hatte ich also nach nur zwei Tagen bezwungen, schade eigentlich. Man hätte die Tour jedoch kaum anders fahren können, oder man wäre schon um ca. 15:00 auf den letzten Campingplatz geradelt und hätte dann dort den ganzen Tag verbringen müssen. Dazu hatte ich keine Lust.

      3. Tag, Dienstag
      Am nächsten Tag war meine Überlegung einen Tag Pause zu machen und zu lesen o.ä. Aber das wäre mir als Alleinreisender doch zu langweilig gewesen. Daher habe ich mich dann bei strahlend blauem Himmel wieder aufs Rad geschwungen und bin weiter gefahren. Die Strasse Richtung Campan sollte laut Reiseführer sehr schön sein. Das habe ich dann eine Weile genossen und bin dann wieder zurück gefahren Richtung Col de Aspin mit 1489 Metern.

      Hinauf geht es durch herrlich duftenden Tannenwald. Ansonsten habe ich mich gut eingetacktet gefühlt und bin dort relativ locker hinauf. In dem Örtchen Arreau wollte ich übernachten, was jedoch erstmal sehr schwierig war.

      Ein Campingplatz der im Ort ausgeschildert war, erwies sich als sehr ungastlich. Nur Dauercamper die nicht grüßten, oder keine Lust hatten, haben mich davor bewahrt, dort meine heiligen Häringe in den Boden zu rammen.

      Der Platz gegenüber war genauso furchtbar und dort bin ich ohne abzusteigen nur 1x drübergefahren. Also wieder zurück in das Städtchen und dann zu einem Campingplatz noch mal hinauf, der sehr versteckt liegt, aber den Aufwand locker lohnt. Warme Duschen, ein herrlicher Blick über die Stadt und nette Leute verschafften eine sehr angenehmen Aufenthalt.

      GSP Daten:

      Arreau ist eines der typischen Bergstädtchen in Südfrankreich. Alte Häuser, Märkter und wohldosierter Tourismus machen den Charm des Städtchens aus. Ein lustig plätschernder Bach, „verbaute“ Strassen und eine alte, sehr schön eingerichtete Kirche zeugen vom langen Stadtbestehen in relativ abgeschiedener Gegend.

      4. Tag, Mittwoch
      HEute kam der vorletzte Pass an die Reihe, der Col de Peyresourde. Obwohl nicht besonders hoch, forderte er noch mal meine ganze Power ab. Ich wollte den relativ schnell abhaken und habe daher auch gut draufgehalten, aber das ging eben so einfach dann doch nicht. Langsam immer stetig nach oben ging es dann aufwärts, oben gab es eine nette Hütte, die Pfannkuchen verkauft usw.

      Dort waren auch sehr viele andere Rennradler, die ihre Carbonrahmen ins rechte Licht rückten und mein Rad irgendwie nicht einordnen konnten. Echte Profis waren kaum darunter, die haben kein Zeit für solche Mäzchen. Es ist aber schon erstaunlich wer alles mit was für einem Material über solch eine Pass kommt. Manchmal glaubt man die sind von der Theke direkt ins Raddress gestiegen. Viel Räder mit extrem teurem Zeug dran.

      Eine lustige Geschichte dazu:
      Hinter mir fuhr ein Herr mit Rennrad eine ganze Weile den Berg hinauf. Ich habe den ca. 1,5 Stunden immer wieder mal gesehen, kam aber nicht wirklich ran. Nach einerPause von mir, war der Abstand dann villeicht 150 m und er fuhr dann einen guten Zahn schneller. Seine Frau im Auto fuhr hinter ihm und als er mich überholt hatte wurde ein Foto geschossen, natürlich so, das ich nicht drauf war. Ich hatte schon Lust, nochmal ein bischen Gas zu geben um mit drauf zu komm, fand das dann aber doch zu affig. Danach fuhr er wieder so langsam wie vorher. So etwas sieht man öfter. Die Touristikfahrer sind meistens sehr langsam unterwegs, auch Rennradgruppen habe mich meistens langsam überholt, mit einigen Fahrern bin ich minutenlang zusammen gefahren. Gut ich war vorher schon gut trainiert und letztlich sind die ja auch viel schneller über den Pass gekommen.

      Die Abfahrt nach Luchon war wieder sehr heftig. Nach der Passhöhe muss man unterwegs 2-3 Abkühlpausen einlegen. Irgendwann wir die Rampe wieder gerade und da habe ich es wieder rollenlassen.

      Später wird es dann steiler und man muss doch mal anhalten. Ein kleines Rinnsaal an der Strasse ist fast die ganze Zeit vorhanden und verschafft den Felgen die Notwendige Abkühlung. Luchon ist touristisch recht stark frquentiert.

      Die Stadt hat mehrere Campingplätze; ich war jedoch auf einem der normalerweise nur für Lehrer ist und war dort mit einem älteren Ehepaar der einzigste Bewohner. Normalerweise hätte ich dort nicht zelten dürfen, daher geben ich hier die GPS Daten mal ausnahmsweise nicht bekannt. In der Ecke Frankreichs gibt es Schlangen ! Heisse Felsen, besser nicht mit den Händen von unten abtasten usw. Eine ist vor mir durchs Gras gehuscht, wo ich mich vorher auf der ISomatte geräkelt habe. Sehr unwitzig !!!

      5. Tag. Donnerstag
      Der letzte Pass !
      Ohne Gepäck bin ich heute Richtung Spanien gefahren. HEute war der letzte PAss an derReihe, der Col de Portillon mit 1293 m. Ich dachte schon das dies eine lockere Strecke sein würde, aber dem war nicht so. Diese Rampe war mit Abstand die steilste !

      Mehr im Wiegetritt als sitzend bin ich dort hinauf gefahren. Das war wirklich nicht ohne. Unterwegs hab ich die Engländer wieder des öfteren gesehen und ein Spinnennetz das wahrlich meisterhaft an Telegrafenleitungen aufgespannt war, mit einem Halteseil nach unten. Das Ganze in ca. 5 m Höhe, taubenetzt und unübersehbar.

      Oben dann ein Zielfoto und wieder hinab. Dort habe ich auch den meisten Speed mit ca. 67 km/h draufbekommen. Mehr war aufgrund der schlechten Strassen nicht drin, ich hatte auch keine Lust dort zu stürzen.

      In Luchon habe ich dann einige organisatorische Dinge erledigt.
      1. Das ganze unnütze Zeug wieder heimgeschickt. Darunter waren, der Wasserfilter, die Teflonpfanne, die Trinkflasche samt Halter, 2 ausgelesene Bücher (Staub von Patricia Cornwellwell und der Pyrennäen Reiseführer).

      Ausserdem leere Akkus, die Stirnlampe, die Gewürze, das Messer usw. insgesamt knapp 5 kg. Spätestens dort wurde mir klar, das mit weniger Reisen alles einfacher geht. Einfacher aufladen, abpacken, suchen, finden, Berge rauf- und wieder hianbkommen. 5 kg ist eine Menge zeug, das merkt man sofort !

      In Luchon habe ich dann auf dem Bahnhof alle weiteren Zugverbindungen gebucht. Nach Paris mit dem Nachtzug und dann weiter nach London Waterloo mit dem Eurostar. Dort wurde mir die FLexibilität meiner Reiseart sehr deutlich.

      Ich wusste ja nicht wie lange ich durch die Pyrenäen brauchen würde und hatte bezügl. der Rückreise mir vorher noch keinerlei gedanken gemacht. Ursprünglich wollte ich durch die Ebene nach Pau zurück fahren, aber dazu hatte ich keine Lust mehr. Ich wollte weiter und ob ich nun von PAu, oder Luchon losfuhr war egal.

      Der Nachtzug fährt über Toulose, also war es von hier auch einfacher und besser. Wieder war es das Moulton Fahrrad, das verpackt vollkommen unbemerkt mit in den Zug durfte. Kein anderes Rad hätte diese Route geschafft und wäre von diesem Zug mitgenommen worden, da bin ich mir ganz sicher ! Da ich klein französisch konte und derBeamte kein englisch ging es nur mit Zielorten usw. Das das Rad zu verpacken ist, hat der sofort gecheckt.

      Abends im Zug gab es dann noch, nach div. Klimaanlagenabhängaktionen ein kleines Nachtkonzert per Ipod. Emerson, Lake und Palmer gaben sich mit Ihrer ersten Platte wieder einaml die Ehre, danch dann noch die „Säulen der Erde“ und nach für diese Verhältnisse sehr guten Schlaf war ich auch schon um 6:00 morgens in Paris.

      6. Tag/ Freitag

      Weiter ging es dann mit dem Eurostar nach London. Generell war dies eine sehr anstrengende Sache. Erstens ist der Zug richtig fies teuer. Nur in Anbetracht der Tatsache das ich keine Hotelkosten hatte, und keinerlei Zeit mit weiteren Transfers verbrauchen musste, habe ich mich für diese Lösung entschieden.

      2. Kontrollieren die die Pässe und Reiseunterlagen ungefähr 5 x was mich sehr gestört hat, weil ich jedesmal das ganze Gepäck ablegen musste usw.

      3. Muss man am eigentlichen Bahnsteig sehr weit laufen. Trollys gibt es nicht. Die Waggons mit dem ersten Ziffern (1,2.. usw) sind von der Treppe ca. 500 m entfernt. Man hat um seinen Waggon zu finden kaum Zeit, weil die wegen dem Terrorschwachsinn einen erst ganz kurz vor knapp auf den Bahnsteig lassen. Dann heist es losmaschieren. Selbst als kräftiger MEnsch hat mich das sehr angestrengt und ich war definitiv not amused !!!!

      Man kann sich jedoch darauf verlassen, das dieser Zustand nach ca. 1 Stunde wieder verflogen ist. Dann hat die Klimaanlage wieder alles durchgetrocknet und man ist wieder unten. Trotzdem sollte man den Eurostar möglichs vorraus buchen, weil er dann vermutlich günstiger ist, oder wenigsten ein Waggon mit möglichst hoher Ziffer buchen, oder Fliegen, weil da alles immer wesentlich einfacher. Nettere Bedienstete, weniger Nerverei, bessere Preise und Flexibilität usw.

      So, um 11:00 war ich in London. Well done !

      Im Zug habe ich mein Radklamotten noch angezogen, anschliessend habe ich das Rad auf dem Bahnsteig montiert und habe mich in den Trubel der Weltmetropole begeben.

      Leider musste das erste geplante Mittagessen ausfallen, da ich noch nicht die passender Währung dabei hatte. Klar in UK ist mit dem Euro nicht viel los.

      London ist nett. Ich war dort schon 2x vorher, allerdings ohne Rad. Mit Rad ist der Stadteindruck doch ein anderer. Erstmal erscheint einem die Metroploe irgendwann doch gar nicht mehr als so riesig, weil man die Zusammenhänge viel besser begreift, andererseits hat mich der Verkehr dann auch irgendwann dazu gebracht es mal gut sein zu lassen und diese Stadt nicht über alle Töne zu loben.

      Die Luft ist in London, seit der PKW Maut wesentlich besser, der Verkehr immer noch heftig und alle kommen einen entgegenund grüßen freundlich, winken und geben Lichthupe ! ;) Übrigens wie in ganz England ;) Das kann auf engen, heckengesäumen Landstrassen schon mal lästig werden ;)

      Den Parklandwalk habe ich mir dann doch noch gegönnt. Er beginnt am Finsbery Park und geht ca. 5 Meilen in die Stadt hinein. Auf einer alten Eisenbahnstrecke radelt man durchs Grüne und bekommt eine guten Eindruck über das Leben in London. Sehr schön, knannte ich noch von meinem letzten Besuch und habe ihn auch wiedergefunden. Der Einstieg ist bei GPS Position :

      Im Finsberyer Park Sportstadion gibt es die einzigste Toileete weit und breit. Ein Besuch gibt einen Eindruck über das echter Londoner Stadtleben, insbesondere das Zimmer des Officers vorne ist beeindruckend. Im Laufe der Jahre ist dort sein Reich aus Kartons, Ablagen, umfunktionierten Möbeln und Tischen usw. auf kleinstem Raum entstanden, das keine Eindringling bis hinein duldet und eine penibelste, eigene Ordnung beeinhaltet. Der Geruch wie in derUnderground, eben typisch englisch und uralt.

      Wo heute schlafen ????? In London soll es einen Campingplatz geben, aber wo den finden ?

      In Staines soll es auch einen geben, aber wie weit ist das ?

      So, um 16:30 habe ich mich dann aufgemacht. Trotz GPS habe ich einen kompletten Kreis gedreht ! Die Stadt hatte mich angesaugt und ich kam kaum weg. Über den Radweg 4 an der Themse entlang habe ich mich dann immer weiter Richtung Westen bewegt. Aber das hat sich gezogen und gezogen !!!

      Die Radwege sind generell nicht besonders gut ausgeschildert und der Speckgürtel von London ist sehr groß. Bis Staines ging es sehr viel durch die Städte, dort gab es leider keine Campingplatz und ich musste 60 Pfund für die Nacht hinlegen. Dafür habe ich auch unverschämt lange gebadet und alle Klamotten durchgewaschen. Mittels Lüftung, Heizung usw. waren sie morgen trocken. Immerhin.

      Klar, war: Never again. Sollte mir es nochmal passieren abends um 21:30 keine Bleibe gefunden zu haben und ich nochmal 60 Pfund für eine Nacht bezahlen zu müssen, dann würde dies die Reisekasse sprengen. Ein Campingplatz kostet zum Vergleich ca. 4 Pfund die Nacht !

      7. Tag / Samstag
      Nach ewiger Sucherei habe ich den Flughafen Heathrow gefunden und nach weiteren abenteuerliche Fahrten durch Tunnelsysteme, Kreisel usw. ist es mir auch gelungen den richtigen Terminal zu finden.

      Das günstigste Flugticket gab es bei der Lufthansa. Normalerweise nimmt dieser Flieger keine Räder mit, weil es eine sehr kleine Maschine ist.

      Die Verkäuferin war aber zu überzeugen das ich dieses Rad so klein zusammenlegen kann, das ich das Ticket überhaupt bekam. Es wurde dann noch gewogen und ich versprach es bis dahin noch um ca. 15 kg abzuspecken und somit auf ca. 25 kg zu kommen, was mir auch gelang. Moulton rules again !

      Ich bin auf dem Radweg 4 dann weiter Richtung Maidenhead und habe die sehr schöne Strecke genossen, mir Häuser und Boote angesehen und insgeheim gebetet irgendwann heute einen Campingplatz zu finden. Und der kam dann auch !

      Bei GPS Position :

      stand eine Gruppe Junger Leute im WEG ! ich war schon fast vorbei, als soch eine junge Frau, diemich nicht gehört hatte eien Schritt nach hintenmachte und ich dann doch anhalten musste. Ein kleines Tor im unüberschaubaren Holzzaun war auf und ich frage, ob dies ein Campingplatz sei, was die Gruppe bejahte.

      HURRAH !!! Beinahe wäre ich dort vorbeigerauscht. Kein Schild war zu sehen. Nachdem ich durch die Türe auf den Platz gekommen war, kam der Platzwart, hat gemeint, das diese Türe immer zu bleiben müsste und so war es dann auch. Wie durch ein Zufall habe ich diesen Platz gefunden und brauchte, da niemnad mein Geld wollte dafür auch nichts zu bezahlen. Vielen Dank !

      In Maidenhead kam ich dann von dem Radweg ab, kaufte mir ein Radbuch über England, was jedoch nicht viel brachte und bin dann nach ca. 70 km, weil Feiertag war und alle mit dem Auto unterwegs waren mit dem Zug nach Bath gefahren. Dort gab es definitiv einen Campingplatz und ich war die ewige Sucherei und den extrem nervenden Verkehr wirklich leid. Trotzdem war die Gegend nett. Die Beschilderung in UK ist für Radler mehr als schlecht. Es gibt aber das bestausgebauteste Fast Food Netz was ich jemals gesehen habe. Dort kann man dann per slebversuch austesten wie lange es dauert, trotz körperlich großer Anstrengungen FETT zu werden. Nach etwa drei Tagen intensiverem Konsums hat mir das Ergebnis (ca. 4kg) gereicht und ich habe seitdem um diese Buden einen großen Bogen gemacht.

      In Bath fand ich den Zeltplatz dann am späten Abend. Die Polizeistation konnte mir im Ungefähren sagen, wo der liegt, ein paar Schilder gab es auch und nach ein paar knackigen Steigungen war ich dann endlich da. Endlich, endlich, endlich !

      Der Platz ist riesig und sehr professionell, aber die Besitzer sind sehr nett und engagiert. Hier blieb ich dann einige Tage.

      GPS Position:

      8 Tag, Sonntag.
      Nun war ich also schon fast am Ziel meiner Reise. Würde ich mich in den folgenden Tagen bis zum BoA Weekend langweilen ? 4 Tage musste ich in etwas nun selber füllen, dann kamen die ersten Deutschen zum Treffen mit denen ich mich verabredet hatte.

      Die Campingplatzbesitzer „faselten“ von einer schönen Strecke nach Bristol, angeblich ein Radweg usw. Das konnte ich nicht ganz glauben, nach den letzten Tagen. Die Neugier hat dann gesiegt und über eine sehr effektive Abkürzung, die direkt ohne Umweg zum Fluss Avon führt kommt man auf eine der schönsten mir bekannten Radstrecken.

      Tags zuvor bin ich auf derStrasse zum Campingplatz unwissend ca. 2 km an diesem parallel um 50 m versetzt gefahren.

      Es handelt sich um eine alte Eisenbahnstrecke, die vor einigen Jahren geteert wurde und als einer der ersten Radwege des „national Bicycles networks“ von Lottoeinnahmen gebaut wurde. Dieses Radnetzwerk ist in der Weiterführung und eine wirklich gute Sache !

      Auf diesem Radweg bin ich dann Richtung Bristol geradelt und habe mich zusehends von den verkehrsreichen Tagen erholt. Staines und Heathrow gilt als das Verkehrsmoloch unter den Briten.

      Bristol ist einen Ausflug wert. Schöne Parkanlagen ladenzum Verweilen ein was ich auch ausgiebig tat. Der Rückweg war wieder sehr schön, ein paar Jugendlichen musste ich mal zeigen das ein 17 Zoll Reifen mitunter doch mal schneller rollen kann als ein MTB, was die dann auch eingesehenen haben. Der Einstieg zu diesem Radweg ist sehr versteckt und hat die GPS Koordinaten:


      9. Tag, Montag
      Heute ging es mal in die andere Richtung. Erst habeich mir Bath angeshen und bin dann weiter Richtung Bradford. Der Canalweg ist sehr alt und gibt einen guten Einblick in die letzten Jahrhunderte der Industrialisierung. Über zwei Auqadukte wird er Canal über den Avon geleitet. An den Grundrissen der Pläne die ausgestellt sind, kann man die Fundermente erkennen und die eigentliche statische Konstruktion diese gewaltigen Bauwerkes ausmachen. Das ist wirklich sehr beindruckend !

      Auch findet man an diesem Kanal eine alte Pumpstation die mit Wasserkraftangetrieben wird und in ihrem Leben 45 millionen mal jeweils 250 Gallonen Wasser hinaufgepumpt hat. Ein Verein von Ehrenamtlicher repariert und restauriert diese alte Anlage wieder die auch an manchen Tagen im Jahr in Betrieb ist. Ein Besuch lohnt in jedem Fall. Kinder ab schätzungsweise 8 Jahre können damit schon wirklich was anfangen, da die ganze Technik offen zu erkennen ist. Ein Modell gibt es auch. Ich war dort ca. 2 Stunden und habe vergessen zu fotografieren ! webadresse:

      katrust.org und katrust.org/clavertonstation.htm

      Die weiteren Tage habe ich mit Erkundungtouren in der Umgebung verbracht.

      Ich komme jetzt noch kurz auf das Moulton Bicycel Weekend zu sprechenund schliesse dann ab.

      Interessant war für mich die große Anzahl von alten F-Frame Rädern. Während das Moulton Bike ausserhalb von UK doch meist als Spaceframe bekannt ist, wir es in England immer noch in der Mehrheit als F-Frame gefahren.

      Die Speedsix Reihe wurde in diesem Jahr noch mal in Revue vorgestellt. Neu, oder wieder erhältlich ausserdem das TSR (APB 2) das AM Speed und das Double Pylon. Das AM 2 wurde in Gelb noch mal gezeigt und wechselte dann auch sehr schnell zu einem neuen Besitzer über. Trotz nur 2 Gängenist man damit sehr schnell unterwegs. MitSchlumpf ausgerüstet echt ein irre geiles Rad, habe selber ein gebrauchtes.

      Weiterhin war das Feeling im Anwesen von AM (Alex Moulton) sehr schön, es gab viele Kuriositäten und eine große Anzahl von Leichtgewichtsradreisenden, die mit minimalster, superdurchdachter Ausrüstung weite Anreisestrecken mit dem Rad gekommen zurückgelegt haben. Oft mit Rädern die schon 25 Jahre und älter isnd !!! Stahl kann eben alles !

      In dem Video habe ich versucht ein wenig davon einzufangen, jedem der Interesse für Moulton Räder hat, sei geraten dort einmal hin zu fahren und das zu erleben. Es gibt einfach einen neuen Einblick.

      Weiterhin durfte ich auch mal die ganz heiligen Hallen betreten, wo die Räder zusammengelötet und montiert werden. An meinem Rad wurden noch zwei Spacer für den Lenker gegen bessere getauscht. Einer der Rahmenbauer hatte eine Idee für eine endgültige Konstruktion, dann schnell mal den Brenner angeworfen, zwei Edelstahlteile gebogen und abgesägt, etc.

      Dann wurde das kurzerhand in Echtzeit gelötet und montiert. Die haben es wirklich drauf, auch wenn es nicht unbedingt billig war. Aber die können es, sofort und perfekt, da gibt es nichts zu rütteln. Die Teile halten, so wie geplant.

      Nach dem gemeinsamen Essen am Samtagabend und der gemeinsamen Ausfahrt am Sonntag ging es wieder Richtung Flughafen.

      Radverpacken für den Flieger:

      Hier meine Gedanken und Erfahrungen zu diesem Thema. Manche Leute wollen Koffer mitnehmen um das Rad darin zu verstauen. Was tut man mit diesen vor Ort ? Eine andere Idee ist es einen kleinen Hänger so zu bauen, das er als Koffer dient und gleichzeitig ein Teil des Gepäcks transportiert. Meine Ideee dazu ist folgende:

      1. Koffer kann ich unterwegs nicht gebrauchen, also bringen mir die nichts.
      2. Ein Hänger wiegt ca. 8 kg, also so viel wie ca. 30 % meines Gepäcks. Den zusätzlichen Stauraum benötige ich nicht, die Gefahr mehr mitzunehmen als notwendig, weil der Platz da ist, ist relativ groß.

      3. Ein Hänger führt immer ein Eigenleben und bremst. Es ist wieder ein Teil mehr, was getragen, umgeladen, bezahlt und kaputt gehen kann, mal kurz wenden wie in London minütlich ist ein Problem etc.

      Meine Lösung war mit Hilfe von durchsichtiger Klarsichtfolie für Lebensmittel die Kleidung, den Schalfsack, Isomatte und Zelt das Rad so zu verpacken das nichts drankommt. Das hat auch so geklappt. Man sollte unbedingt noch die Schaltung abschrauben, die (Ausfallende) haben sie mir etwas verbogen, war aber unproblematisch, da Stahlrahmen ;)

      Ansonsten war das Rad komplett unversehrt. Ich habe es als 2 Teile verpackt, dann können die nicht scheuern und die Gepäckträger mit ins Handgepäck genommen. Man benötigt dafür ca. 2 Rollen Folie, dh. 160-180 m.

      Meistens lassen sich die Anfänge sehr schlecht abrollen und reissen immer wieder ab. Genügend Zeit dafür einplanen! So habe ich dann erstmal die Zugtrenner abgepolstert, dann das vorderen Rahmenteil usw.

      Immer Schicht für Schicht draufgepackt, umwickelt, wie ein Cocoon. Das ganze wog dann zusammen ohne Handgepäck ca. 28 kg. und bestand aus den zwei Radteilen und einer grünen wasserdichten Tasche. Ich musste kein Übergepäck zahlen !

      Beim "Fragile" Schalter wurde es aufgegeben, somit lag es während des Fluges ganz oben und kam auch richtig als erstes auf dem Rollband raus. Fragile Aufkleber sollte man vorher schon besorgt haben, da es die dort am Schalter nicht gab, die meinten aber auch das sei nicht notwendig.

      Nach ca. 1 Stunde Flug war ich wieder wohlbehalten auf rheinländischem Boden angelangt.

      Was ich benötigte:

      2x Socken, 1 x dicke
      2x Radhose
      1x lange Gymnastikhose
      1x Trikot dünn wie U-Hemd
      1x Trikot normal, kurze Arme
      1x Wollrollkragenpulli, Kashmere schwarz
      1x Mütze (eigent sich auch sehr gut um das Kettenblatt etwas zu polstern.
      1x längärmliger schöner, dünner Pullover
      2x Unterhose (wir gewaschen auf dem Rad innerhalb 2 Stunden wieder trocken)
      1x T-shirt

      Zelt, Campingführer, Isomatte, Kocher, bzw. Tauchsieder, Schlafsack, Hgienekram, Hirschtalgcreme (sehr wichtig um wunde Hautstellen zu besänftigen), Ipod für langweilige Zugstrecken, 2x Reifen, 3x Schlauch, Pumpe, Inbusschlüssel, Flickzeug, LED Radlampe vorne und hinten Ersatzbatterien, Bücher, Campingführer, GPS mit Feindaten aus der Region. Ich nahm 3 Inbusschlüssel mit und 7-9er, 8-10 Maulschlüssel, das wars. Kombiwerkzeuge hasse ich, sind auch viel schwerer. Mehr braucht man üblicher weise nicht (auch nicht bei radial eingespeichten Laufrädern wenn sie aus Heusenstamm kommen ;) !

      Als unbedingt erforderlich haben sich zusätzliche Dinge erwiesen:
      - Gore Tex Regenklamotten mit Stulpen für die Radschuhe (kann man auch über die nassen Klamotten anziehne, diese werde darunter wieder trocken ).

      - ca. 2 qm Verpackungsschaumstoff, geschl. Poren und sehr dünn. Ideal als Windfänger bei Abfahrten, für die schnelle Rast, um das Rad abzupolstern, Löcher im Zeltboden zu überdecken usw.

      - ein paar dicke wollenen Socken

      - Hirschtalg, bei mir wurde eine Stelle am Bauch durch eine Falte von der Radhose rot. Ohne Hirschalg hätte ich abbrechen müssen.

      - Sportlertabletten mit Mineralien usw. von Frubiase aus der Apotheke (die wurden mit der deutschen Sporthochschule entwickelt) Sonst bekommt man nach einem Tag Kopfschmerzen und ist total ausgepumpt. Alles andere hat bei mir nicht geholfen.

      Ein ganz kleines Schweizer Messer mit Pinzette und Schere. Der Radcomputer und ein Höhenmesser sind ein nettes Spielzeug für lange Passauffahrten.

      Was ich nicht brauchte:
      - Unterhemd, Trikot langärmlig, 2 weitere Paar Socken, 2 weitere U- Hosen
      - Kaffeefilter (Auflöskaffee reicht, Tauchsieder anstelle des Kochers, da auf Campingplätzen überall Strom ist, Treckingmahlzeiten werden nur mit kochendem Wasser zubereitet.
      - Spagghetis, asser der Wegzehrung benötigt man keinerlei weitere Lebensmittel, da alles unterwegs gekauft werden kann. Zum Schluss habe ich fast nichts mehr dabei gehabt.
      - Teflonpfanne, Gewürze, Bratkelle, Öl. Unterwegs habe ich für größere Koch- und Spülaktionen meist keine Lust gehabt. Daher kauft man sich lieber was unterwegs, ist kalt, etc.
      - Reiseführer (den liest man zu Hause, das reicht. Unterwegs hatte ich dafür kaum Zeit und Lust)
      - Tabletten gegen div. Erkrankungen wie Husten, Überlkeit usw. (Der Körper läuft eh auf einem besonderen Programm und wird nicht krank !)
      - Ersatzsonnenbrille, Kopflampe (LED Radlampe reicht auch zum Lesen aus)
      - Bremsklötze (ein Paar reichen für 2 Wochen Alpinen Radurlaub aus)
      - 13er Schlüssel, Trinkflasche, Mignonladegerät, Batterien, Messer
      - Katadyn Wasserfilter (Das Wasser aus den Bergen ist mit Weidenabwässernd durchdrungen, wo kein Wasserfilter hilft) Unterwegs kann man immer genügend besorgen. 3 L reichten mir am Tag aus.


      Was ich vermisste:
      - Mehr Krimis, womöglich in Reclamausführung für die Abende
      - Laptop um unterwes die Eindrücke direkt festhalten zu können (Abends)

      Noch ein paar Daten:
      Gestartet in Pau auf 220 müN

      1. Radtag aufgestiegen 1810 m, abgestiegen 1143 m
      Tageskilometer ca. 75; 6 Stunden Fahrzeit, Durchschnitt 14 km/h, max 56,9 km/h, übernachtet auf 883 müN,

      2. Radtag aufgestiegen 1753 m, abgestiegen 1710 m
      Tageskilometer ca. 67,4 ; 6 Stunden Fahrzeit, Durchschnitt 11,4 km/h, max 56,3 km/h, übernachtet auf 930 müN,

      3. Radtag aufgestiegen 889 m, abgestiegen 991 m
      Tageskilometer ca. 40; 3,2 Stunden Fahrzeit, Durchschnitt 12,2 km/h, max 61,2 km/h, übernachtet auf 770 müN,

      4. Radtag aufgestiegen 931 m, abgestiegen 987 m
      Tageskilometer ca. 40; 3,3 Stunden Fahrzeit, Durchschnitt 12 km/h, max 61,2 km/h, übernachtet auf 703 müN,

      5. Tag 30 km und Transfer, Aufstieg 703 m, Abstieg 779 m

      6. Tag (London-Stansey 90 km)

      Morgen gehts weiter

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „rotomax“ ()

      Re: Ein paar Bilder

      Ähhhh Jürgen,

      an der aerodynamisch günstigen Form arbeitest du,
      einigen Fotos nach zu urteilen aber auch schon. :wink: :P

      Habe schon ein bisschen am Berg trainiert,aber bisher
      noch nichts an Gewicht verloren. :evil:
      Dafür habe ich aber mein Speed nochmals gewichts-
      optimiert ! 8)
      In Kürze davon mehr.

      Beste Grüsse
      Marc

      Re: Ein paar Bilder

      Hallo Marc,
      ja, die Tropfenform hat in der Tat eingie aerodynamische Vorteile ;)

      Ich habe den Bericht gestern nicht mehr fertig bekommen. Aus irgendeinem Grund konnte ich die Bilder nich tmehr hochladen. Da ich heute Messe hatte war dann irgendwann finito.
      Nächste Woche ....
      In anderen Foren darf man nur Texte mit max. 20000 Buchstaben veröffentlichen. Meiner hatte 37800. Da gabs dann nur die kurze Version.
      Die Ifma war heute ganz gut, bessere Räder als bei uns gab es nicht, einige haben das auch verstanden, spätestend wenn sie mal dan neue AM gefahren sind (85. Sonderedition).

      Ich nehme morgen mal die Kamera mit und werde die "Besten" Teile mal unter der "Kuriositäten" Rubrik veröffentlichen. Da gibt es klappbare 28er Rennräder die noch größer werden, wenn man sie faltet. Kaum möglich, aber mit viel Drumherumdenken doch machbar, weil die dann richtig Raum einehmen ;) . G E I L ;-))))
      Ungefederte 20 Zöller die 20 kg wiegen usw. Echt Klasse !!!!
      Viele Grüße Jürgen

      Re: Endgültige Tourbericht Pyrenäen und UK / BoA

      Anbei die Bilder von der Reise:

      Hier die Videos:

      the-bike.net/Pyrenaene-UK.mov

      Moulton Treffen England

      the-bike.net/BoA2005.mov

      Reiseroute:



      Das bepackte Rad im Treppenhaus vor der Reise:



      Ersatzreifenmontage:



      Alles zusammengepackt und für die Reise fertig:



      Das Rad voll beladen, noch in der Ebene zum ersten Pass:



      Der erste Pass:



      Auffahrt:



      Ankunft 1. Pass



      Abfahrt:



      Zwischen den ersten beiden (Col de Aubisque und Col de Soulor):



      Das unwirsche Tal:




      2. Pass:




      Auffahrt Col de Tourmalet:





      Auto-Run off: ;)



      Weitere Bilder:






      Nächster Pass:




      Nächster Pass:



      Abfahrt:






      Letzer Pass mit Tagesgepäck:



      Noch ein paar Reiseimpressionen aus den Bergen :












      Reifenkühlen:



      Rückfahrt nach Paris mit dem Nachtzug von Louchon:

      Mein Gepäck:






      Ankunft London:



      London Rundfahrt:









      Parklandwalk in London:



      Themse:










      Heathrow und Umgebung:



      WINDSOR:



      BATH:



      Canal:






      BoA 2005


















      Verpacken des AM für den Rückflug mit
      Lebensmittelklarsichtfolie:




      Ankunft in Köln:
      Handgepäck:



      Rest incl. Kocher, Klamotten, Schalfsack, Zelt, Fahrrad........