Carbon Sattestütze am AM?

      Carbon Sattestütze am AM?

      Hallo Liste,

      bin aus Österreich (Nähe Wien), fahre seit einiger Zeit ein 1984er AM7 mit Rohloff und Weidenkorb und denke daran, ein wenig weiter zu basteln.

      Dank der rasanten Entwicklung der ATB-Technik gibts ja neuerdings Sattelstützen in 34,9 mm Durchmesser sogar in Carbon: Ritchey ECS und Syntace, letztere sogar in drei verschiedenen Längen, 350, 420, 480 mm.

      Hat das schon jemand ausprobiert? Ist das mit der Moulton-Klemmung machbar oder muß man diese entfernen und einen speziellen Klemmring verwenden. Laut Literatur (tour) muß man, aber ...

      Das es ja auch Alu in dieser Dimension gibt (Scott Usa Pro Super Oversize, nur ca 60 Euro!), wäre das auch schon eine Verbesserung.

      Mit vielen Grüßen,
      Walter Ulreich

      Re: Carbon Sattestütze am AM?

      "Walter Ulreich" schrieb:

      Ist das mit der Moulton-Klemmung machbar oder muß man diese entfernen und einen speziellen Klemmring verwenden.[


      Ich hab' beschlossen daß ich das riskiere, d.h. daß ich die normale Klemmung verwende.

      Bei den Kohleteilen ist es ja so, daß ziemlich viel schlechtes Zeug umherschwirrt, aber diese Markenprodukte werden schon tun. Davon abgesehn geht ja der Durchmesser ziemlich stark Belastbarkeit ein (wäre 4 Potenz wenn die Wandstärke linear mitwachsen würde).

      lgPeLu
      (Leute mit Kohlefaser und Asbeststauballergie möge bitte diese Nachrichten ignorieren auf daß sie keine Hustanfälle bekommen.-)
      Gruß aus Linz
      PeLu
      Hallo Marc,

      und was spricht gegen Carbon? Außer dem Umweltschutzgedanken, aber da sollten wir bitte mit Verlaub auch kein Alu verwenden.

      Auch Deine Abneigung gegen den Riemenentrieb ist ja dokumentiert.

      Hat uns aber beides schon der Herr Dr. aus England vorgehupft, welcher bekannntlich noch nie innovations-feindlich gesinnt war.

      Mit Deiner Einstellung hätte es wahrscheinlich nicht einmal ein Moulton gegeben! Vielleicht solltest Du Dich bei der UCI bewerben, die ist auch so ein Fundi-Verein.

      Viele Grüße aus Wien,
      Walter
      Hallo Walter,

      Carbon ist:
      -nicht dauerhaltbar
      -empfindlich
      -nicht reparierbar
      -umweltschädlich in Herstellung und in der
      Entsorgung
      -gesundheitsschädlich in der Herstellung,
      und auch in der Nutzung (Bruchgefahr)
      -ein Totalausfall in Dämpfungseigenschaften
      -zu teuer
      -völlig überflüssig am Fahrrad

      Schweissbares Aluminium ist:
      -nicht dauerhaltbar
      -empfindlich (monekularer Memory-Effekt)
      -sehr schwer reparierbar
      -umweltschädlich in der Herstellung
      -gesundheitsschädlich in der Nutzung (Bruchgefahr)
      -ein Totalausfall in Dämpfungseigenschaften
      -weitestgehend überflüssig am Fahrrad
      -im Rahmenbau hässlich (Oversize)

      Stahl ist:
      -extrem dauerhaltbar
      -extrem robust
      -relativ leicht reparierbar
      -mässig umweltschädlich
      -in Dämpfungseigenschaften überlegen
      -wunderschön als Metall und im Rahmenbau durch
      grazile Rohr-Konstrukte

      Auch Alex Moulton hat schon so manchen Mist ausprobiert, aber er hat
      sich letztendlich immer richtig entschieden. Für Stahl !!! :idea:

      MFG
      Marc
      Ich möchte ergänzend noch was zu dem häufig angeführten
      Argument ausführen, dass Carbon und Alu wegen Leichtbau
      nötig seien.
      Dies ist ein Lüge !!!
      Man kann zwar aus Carbon und Aluminium leichte Fahrräder
      bauen, aber aus Stahl natürlich auch !
      Wenn man einen Rahmen aus Carbon so sicher herstellt wie
      einen aus Stahl, ist dieser nicht leichter als ein hochwertiger
      Stahlrahmen aus einem 531 oder EL Rohrsatz !!! :roll:
      Die von Carbon-Fans häufig gelobten Federungseigenschaft-
      en sind eigentlich überhaupt nicht vorhanden. Wenn Carbon
      sich verformt ("federt") ist dies auf struktureller, monekularer
      Ebene schon eine Vorstufe zum Bruch.
      In den letzten Jahren hat es weltweit schon zahlreiche sehr
      schwere Unfälle durch gebrochene Gabeln, Sattelstützen,
      Kurbeln und Vorbauten gegeben. Darunter sind auch Todes-
      fälle durch Genickbrüche und Schädelverletzungen. Ebenso
      zahlreiche Querschnittslähmungen und Amputationen. :shock:

      SYSTEMATISCH TOTGESCHWIEGEN DURCH EINE FACH-
      PRESSE, DIE DURCH ANZEIGEN GESCHÄFTLICH MIT DER
      CARBON-MAFIA VERSTRICKT IST !!!

      Nur die Eisen-Kohlenstoff-Legierung STAHL oder das Element
      TITAN sind im Rahmenbau dazu geeignet echten Komfort zu
      erzielen.
      Bei Stahl gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder federt das
      Rohr unbeschädigt in seine ursprüngliche Form zurück oder
      es verbiegt sich unter einer zu grossen Belastung. Nur bei sehr
      spröden Legierungen, welche im Fahrradbau nicht verwendet
      werden kann Stahl relativ schnell brechen.
      Brüche an hochwertigen Stahlrahmen gibt es selten, und wenn,
      dann treten sie meistens an mangelhaft ausgeführten Verbind-
      ungstellen auf.

      Die Fahrradindustrie beginnt in jüngster Zeit schon ein gross-
      angelegtes Stahl-Comeback vorzubereiten, es wird aber noch
      dauern bis auch der letzte Rest Carbon-Dreck verschwunden
      ist.
      Die Gewinnspannen im Carbonbereich sind extrem. Hergestellt
      unter menschenunwürdigen Bedingungen in Fernost als Billig-
      Produkt, verkauft in Deutschland als teures High-Tech-Produkt.

      CARBON GEHÖRT IN DIE MÜLLTONNE !!! :idea:

      MFG
      Marc
      Hallo Marc,

      also jetzt hab ich den Hinweis von PeLu mit der Kohlefaser- und Asbeststaub-Allergie wirklich gründlich verstanden.

      Deine Argumente für Stahl sind mir vertraut, hab ich doch bislang auch nur Fahrräder mit Rahmen aus solchem (und gar nicht wenige).

      Deinen 'heiligen' Eifer gegen Carbon versteh ich schon weit weniger, werd mich dadurch auch nicht abbringen lassen, einmal einen Versuch zu machen.

      Die Geschichte der Fahrradtechnik ist voll solcher höchst emotionell geführter Diskussionen: pro und contra Niederrad, pro und contra Freilauf, pro und contra Fahrradschaltung.

      Warum soll es kein pro und contra Carbon geben. Für mich ist es ein weiterer Werkstoff, der nach einer Phase der Kinderkrankheiten und des Lernens daran sicher seinen seriösen Platz auch in der Fahrrad-Technik finden wird.

      Aluminium hat einfach viel mehr Zeit für Erprobung und Akzeptanz gehabt.

      Eines meiner schönsten Fahrräder ist ein Hennerici Bahnrennrad (Kölner Rahmenbau vom Feinsten, wunderschöne Muffen) von 1942, hat nur ganz wenige Alu-Teile: Scheeren Weltmeister Felgen und die Sattelstütze. Alles andere aus Stahl und die Maschine hat nur 8,2 kg!

      Ich denke man sollte Carbon eine Chance geben und es dort einsetzen, wo es sich als sinnvoll erweist.

      Mit vielen Grüßen aus dem derzeit sonnigen Wien,
      Walter
      Hallo Walter,

      schön, dass du dich wieder gemeldet hast. So eine Henner-Maschine
      hätte ich auch gerne. NEID !!! :?
      Falls du ein Foto von dem Rad hast, wäre es toll, wenn du mir es per
      E-Mail schicken könntest. Ich würde es dann hier im Forum veröffent-
      lichen.

      Da du offensichtlich genauso stur bist wie ich und an den Plänen für
      eine Carbon-Stütze am AM festhältst, will ich hierzu noch was schrei-
      ben.
      Die einfachste Methode ist eine Carbon-Stütze zu nehmen, die einen
      kleineren Durchmesser hat als das Sitzrohr. Hierfür braucht man log-
      ischerweise eine Reduzierhülse aus Alu.
      Die Hülse muss dann "rückwärts" eingesetzt werden, d.h. der Klemm-
      schlitz der Hülse sitzt gegenüberliegend des Klemmschlitzes des Rah-
      mens.
      Es ist enorm wichtig das bei dieser Methode auch die Hülse vor dem
      Einführen in den Rahmen reichlich gefettet wird. ALLES FETTEN !!!
      Bei dieser Art der Klemmung verteilen sich die Spannungsspitzen des
      Anzugs-Drehmoments auf zwei Seiten, und somit ist die Gefahr eines
      Bruchs der Sattelstütze stark vermindert !

      NIEMALS EINE PASSGENAUE CARBON-STÜTZE AUF HERKÖMM-
      LICHE WEISE IN EINEM STAHLRAHMEN FESTKLEMMEN !!!
      LEBENSGEFAHR !!!

      Als Alternative zur Hülsen-Befestigung bleibt bei einer genau passen-
      den Stütze nur ein spezieller Klemmring.
      Das würde aber bedeuten man müsste die normale Klemmung entfern-
      en (auslöten) oder das Sitzrohr absägen, was Irrsinn wäre.

      Die beste Sattelstütze der Welt passt auch in dein AM 7. Es ist die
      MOULTON NS DURA-ACE TITANIUM-SATTELSTÜTZE.
      Diese kannst du auf den Fotos meines Speeds auf der "Mein Moulton"-
      Seite sehen.
      Diese Sattelstütze ist leicht wie Helium und unzerstörbar verarbeitet !!!
      Da wackelt (alte Standard Moulton-Stütze) oder bricht (Carbon-Mist)
      nix mehr !!! :D

      Beste Grüsse
      Marc

      Sattelstütze/Innere Werte.

      Seit dem Ersten AM 1983 gibt es für die AM modele eine Pumpe von Lepard in der Sattelstütze.
      Leider ist diese Pumpen nicht geeignet Sehr hohen Druck zu erzeugen.
      Sie Doug Milligan, hat sie mal als :"Get you home again device"! bezeichnet
      Ich habe mich vor zei jahren nach einer passenden Alternative umgeschaut.
      Meine Pumpe im AM isn jetzt eine SKS Wese XL Road Race Pump.
      Um sie in die sattelstütze zu stecken, habe ich die gummu manschäte die mit der stütze kommt, durch eine AbflussDichtung aus dem Baumarkt ersetzt.
      Die SKS Wese XL Road Race Pump ist ausserdem laut Hersteller fähig bis 10Bar Druck zu erzeugen.
      MFG
      Ralf

      Re: Sattelstütze/Innere Werte.

      "Marc" schrieb:

      Wenn man einen Rahmen aus Carbon so sicher herstellt wie
      einen aus Stahl, ist dieser nicht leichter als ein hochwertiger
      Stahlrahmen aus einem 531 oder EL Rohrsatz !


      Ein recht guter Vergleichswert (wenn auch nicht der Weisheit letzer Schluß) ist die Reißlänge.
      Man nehme also eine theoretische Stange aus einem Material und mache sie so lange daß sie Ihr eigenes Gewicht gerade noch halten kann.
      Die Unterschiede zwischen Stahl und den besten Kunstfasern sind dramatisch (ich hab 1:12 in Erinnerung, müßte aber nachschaun).
      Da kann man noch viel Reserve einbaun und ist immer noch leichter.
      Die gewünschten anderen Eigenschaften stehen auf einem anderen Blatt.

      Das Problem bei den Kohlefasersachen ist gleichzeitig der Vorteil für gewissenlose Hersteller:

      Man kann es relativ billig herstellen und ein paar Schichten weglassen um auf der Waage leichter als die Konkurrenz zu sein.

      Bei den Kohlefaserteilen gibt es riesige Unterschiede.

      Ich hab' da als Vergleich Pfeile. Diese haben den Vorteil daß man zumeist viele der gleichen Art hat udn diese bisweilen unabsichtlich überlastet werden (nämlich wenn man auf was hartes trifft).
      Billige Kohlepfeile zerfasern bisweilen bei Treffern in Holz (und ruinieren wie beim Rad den Ruf des Werkstoffes).
      Gute Kohlepfeile (die aber ziemlich viel kosten) überleben z.T. Volltreffer ins Gestein.
      Leute die zuviel Geld haben, haben dies auch mit denselben Pfeilen mehrfach probiert.
      Die besten Alupfeile hingegen sind aus Materialien, die nicht schweißbar oder sonstwas zu sein brauchen, daher auf Festigkeit maximiert, können da nicht mithalten.
      Aja, auch wenn man normal trifft, ist so ein Pfeil ganz enormen Belastungen ausgesetzt und biegt sich ganz enorm durch (muß er sogar, die Biegesteifigkeit muß einen gewissen Wert haben, also weder zu weich noch zu hart).

      Ich verlaß mich bei solchen Sachen auf renommierte Hersteller.
      Und wie man weiß gibt es immer Leute die alles aus und überreizen wollen. Bei denen steckt halt die Sattelstütze zwei Zentimeter kürzer drin und sie haben eine Version die für 15kg leichtere FAhrer gedacht ist. Da kann dann mit der Zeit auch eine Markenstütze brechen. Davon liest man dann und die jeweilige Glaubensgemeinschaft sieht sich bestätigt.

      Was mich z.B. an der Syntace Stütze beeindruckt, ist daß die 34,9mm Version schwerer ist als die dünneren. Theoretisch könnte man ja eine Stütze mit größerem Durchmesser leichter baun. Das haben die aber nicht getan. D.h. man hat dort mehr Reserven.

      Ich hab' mir für meine Sattelstütze eine Kunststoffhülse gemacht.

      Warum allerdings die Sattelstützenklemmschraube hinten sein muß ist mir auch nicht klar.

      Und: mir sind schon Lenker, Vorbauten und Sattelstützen aus Alu und Stahl gebrochen, aber ncoh keine aus Kohle. Von letzteren hab' ich aber natürlich auch nicht recht viel. Ich glaub ich hab beim Materialverschleiß Chancen auf den zweiten Platz (hinter dem Ralf).

      Und nein, ich bin kein 'Kohlefaserfan'. Ich seh das eher unreligiös.

      "Ralf Grosser" schrieb:

      ...Pumpe[von Lepard in der Sattelstütze....[


      Ich hab' mir gedacht vielleicht gibt es eine Pumpe die ins Lenkerrohr paßt.
      Wieviel Platz wäre denn da bei den neuen Modellen?
      Gruß aus Linz
      PeLu

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „PeLu“ ()

      Re: Sattelstütze/Innere Werte.

      [quote?[/quote]
      Ich hab' mir gedacht vielleicht gibt es eine Pumpe die ins Lenkerrohr paßt.
      Wieviel Platz wäre denn da bei den neuen Modellen?[/quote]
      Die SKS Wese XL Road Race Pump ist extrem Klein im Durchmesser. Wenn man ihre Griffe noch etwas bearbeitet, ist sie sogar noch etwas kleiner.
      Im Gabelschaftrohr eine Pumpe unterzubringen, könnte beim Moulton an einer sache Scheitern.
      Das Moulton hat da bekanntermaßen eine Feder drin.
      Für die Modelle mit A-Head Set dürfte sie zu lang sein, und von der Handhabung dürfte das auch etwas problematisch sein.
      MFG
      Ralf

      Re: Sattelstütze/Innere Werte.

      "Ralf Grosser" schrieb:

      Im Gabelschaftrohr eine Pumpe unterzubringen, könnte beim Moulton an einer sache Scheitern.
      Das Moulton hat da bekanntermaßen eine Feder drin.
      [/[uote]


      Deswegen frug ich ja, da ich nicht weiß wie weit die Feder reingeht.
      In dem Fall kommt es sicher auf die überstehende Länge des Gabelschaftrohres an. D.h. für lange Fahrer könnte es gehn, sonst halt ned.
      Gruß aus Linz
      PeLu